Köpfe, Köpfe, Köpfe

Die beiden grossen Zürcher Tageszeitungen zeigen ihren Redaktionsstab. Hunderte von «Fahndungsfotos» belegen die beachtliche Substanz in den Ressorts von Tagi und NZZ.

Der direkte Vergleich geht zugunsten des Tages-Anzeiger. In der ersten Ausgabe im neuen Jahr finden auf einer Doppelseite nicht weniger als 288 Redaktionsangehörige in der Redaktionsgalerie Platz. Die NZZ bringt ebenfalls auf einer Doppelseite nur 178 Köpfe unter. Der Tagi hat dabei aber sein Newsnetz dazugezählt (44 Köpfe)), während die NZZ ihre Onliner als eigenständig und offenbar nicht druckwürdig anschaut. Auch der Redaktionsbegriff ist beim TA weiter gefasst, sind doch auch die Korrektoren und etliche Produktionsleute dabei.

Die seit je etwas elitärere NZZ dagegen zeigt nur die «festangestellten und regelmässigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NZZ-Publizistik sowie der direkt zugehörigen Magazine und Beilagen.» Vergessen ging dabei das monatlich erscheinende Hochglanz-Magazin «Z», das auch der Sonntagsausgabe und neuerdings auch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beiliegt.

In den Ressorts zeigen sich gewaltige Unterschiede. Der Tagi hat – als Erbe der eingestellten Regionalsplits – immer noch ein riesiges Lokal- und Regionalressort. Auch im Sport sind es deutlich mehr als bei der NZZ. Diese hat dafür bei der Wirtschaft die Nase vorn.

Die «Alte Tante» hat noch eine wahre Spitze an der Redaktion. Chefredaktor Markus Spillmann hebt sich mit einem selbstbewussten Kurzessay über das Selbstverständnis seiner Nachrichtentruppe vom Rest seiner Mann- und Frauschaft ab («Kluge Information hat viele Gesichter»). Die Tagi-Redaktion mit einer insgesamt vierköpfigen Chefredaktion grüsst dagegen ihre Leserschaft mit einem faden Neujahrsgruss: «Wir wünschen Ihnen einen gutes 2010», wobei nicht ganz klar wird, ob das «Ihnen» den abgebildeten Köpfen gilt oder den Lesern. (pv.ch)

Zum Download: Alle Namen und alle Köpfe der beiden Zürcher Grossblätter.

Die Ahnengalerie 2010 des Tages-Anzeigers

Die Gesichter 2010 der NZZ