Kummer für die Redaktion

Über den Interview-Fäslcher Tom Kummer, der das Tagi-Magi und andere Heftli mit schmissigen Texten narrte, hat der Zürcher Journalist Miklós Gimes einen Dokumentarfilm gedreht.  

„Nichts als die Lüge“ brachte der Mann, der heute als Tennislehrer arbeitet, schreibt heute – mit grosser Distanz – der Tagi. Tom Kummer hatte sie alle: „Er plauderte mit Courtney Love über freudlosen Sex, mit Sean Penn über Kierkegaard, mit Charles Bronson über Orchideen.“ Kein Wunder, stellt Philippe Zweifel fest, rissen sich die Magazin-Redaktoren „um den Mann, der scheinbar an jeden Hollywood-Bigshot rankam.“

Regisseur Miklós Gimes war damals stellvertretender Chefredaktor des Magis, und wundert sich, das Kummer auch heute noch keine Reue zeigt. Die Verantwortlichen damals allerdings zeigten sie auch nicht. In der Schweiz trat, anders als in Deutschland, keiner von seinem Amt zurück, als die Sache aufflog. Sie zeigten nur mit dem Finger auf den bösen Buben Tom Kummer, der nun – 15 Jahre später – zum tragischen Filmhelden stilsiert wird. Nach der heutigen Pressevisionierung räsoniert Tagi-Mann Zweifel: „Gewisse Wahrheiten können nur wahr werden, wenn man sie erfindet.“ 

«Bad Boy Kummer», ein Film von Miklós Gimes, 92 Minuten. Ab 21. Oktober im Kino. Sehenswert!

Die Tagi-Rezension