Kummer schreibt wieder für Köppel

„Welcome back, Tom“, heisst es in der Weltwoche. Tom Kummer schreibt wieder für Roger Köppel. Und zwar einen Essay über Martina Hingis.

Ausriss "Weltwoche" vom 18. Juli 2013
Bild: Ausschnitt „Weltwoche“ vom 18. Juli 2013

Nie habe sich Tom Kummer bei ihm entschuldigt, „auch wenn er unter Umständen meine Karriere als damals junger Chefredaktor hätte gefährden können“, sagte Roger Köppel 2011. Kummer hatte, Journalisten kennen die Story, Interviews erfunden für das Magazin des Tages-Anzeigers.

Ob er sich inzwischen entschuldigt hat? Wir erfahren es nicht. Aber es gibt neue Entwicklungen, wie im „Intern“ der aktuellen Weltwoche zu lesen ist:

Vor ein paar Tagen allerdings meldete sich Kummer überraschend per Mail, er sei in der Schweiz, ob man sich nach all den Jahren wieder treffen könne. Ausserdem wolle er einen Essay über die Schweizer Tennisspielerin Martina Hingis schreiben, die wegen Scheidungsgerüchten kritisiert werde und jetzt ein Comeback auf dem Court plane. Er sei fasziniert von Hingis. Man traf sich, der Hingis-Text gefiel, auch dank Kummers Selbstironie. Wir sagten zu, obschon Kummer in manchen Journalistenkreisen noch immer als toxisch gilt. Klar, es war falsch, was Kummer damals machte, aber nach den vielen Jahren in der Wüste ist die Feststellung berechtigt: Jeder verdient eine zweite Chance. Welcome back, Tom.

Es ist überhaupt eine für Journalisten lesenswerte Ausgabe: Sie erfahren von Kurt W. Zimmermann, dass sie keine Ahnung haben von Wirtschaft. Es geht weiter mit Beweismitteln im Streit zwischen der Rundschau und Christoph Mörgeli. Christoph Blocher schreibt, warum Roger Köppel irrt („Die Weltwoche verteidigt mit überschlauen ­Pseudo-Argumenten die Weigerung des Bundesrats, sich bei der Umsetzung der Ausschaffungsinitiative an den Volkswillen zu halten“). Und dann spricht Köppel auch noch mit Hans Ulrich Gumbrecht, einem der interessantesten Typen unserer Zeit.