MAZ-Mediapodium zu «transmedialem» Journalismus

Die Nabelschau der Branche, die das MAZ im KKL Luzern abgehalten hat, war der Eier legenden Wollmilchsau unter den Newsgettern gewidmet.

Der Journalist der Zukunft, so glaubte die Branche noch im Jahr 2000, würde gleichzeitig mit Videokamera, Minidiscgerät und Computer der multimedialen Story nachjagen. Die Wirklichkeit ist beschaulicher, doch der «transmediale» Journalismus (früher «Crossmedia») wird mehr denn je diskutiert.

Nun hat die Journalistenschule MAZ mit einem spannenden Branchen-Event zur Debatte beigetragen.

                     
Zwar holte gleich zu Beginn Medienprofessor Thorsten Quandt aus Berlin das Publikum auf den Boden und betonte, dass die klassische Arbeitsweise immer noch der Normalfall sei.

Doch dann berichteten Macher von Ringier und Tamedia über ihr real existierendes Multi-Channeling.

                    
Rüdi Steiner (Cash-Plattform) wollte keine Rede halten, sondern mit Video auftreten. Die Technik versagte – und er zückte ein Moleskine-Notizbuch, mit dem schon Hemingway im Spanischen Bürgerkrieg arbeitete.

                    
Res Strehle (Newsnetz) bot viel Insider-Infos über die Entstehungsgeschichte der Online-Plattform, die Nummer 1 werden will – ohne allerdings ein Wort von den Ideen, mit denen die gut etablierte Konkurrenz aus eigenem Haus (20min.ch) überboten werden könnte. Genaue Klickraten übrigens verriet auch keiner der nachfolgenden Referenten.

                  
Fazit, selbst im Zeitalter von «Web first»: Egal auf welcher Plattform und mit welchen Mitteln, der transmediale Journalist betreibt dasselbe Business wie sein Kollege vor einem halben Jahrhundert an der Hermes Baby: Die Jagd nach Neuigkeiten, um diese dann als erster, brühwarm und möglichst spannend einem leidlich neugierigen Publikum zu erzählen.

Gegen 100 Chefredaktoren und Entscheidungsträger aus allen Medien haben am Mediapodium teilgenommen.

                    
Gastgeberin war MAZ-Direktorin Sylvia Egli von Matt,

                   
Moderator war Hugo Bigi (TeleZüri). Und, ach ja, unvermeidlich im crossmedialen Zeitalter: Auch die Sponsoren wie etwa Cablecom fehlten nicht. (pv.ch)