Medienkritik wider die Harmonie

Medienkritik bleibt nicht unwidersprochen, merkt Mario Rubenzer, der ein Austauschsemester am IAM in Winterthur macht. Und das ist gut so.

Medienkritik Schweiz

Auf klartext.ch sind seit einigen Wochen medienkritische Blogartikel von Studenten vom Institut für angewandte Medienwissenschaften am ZHAW in Winterthur zu lesen.

Der Österreicher Mario Rubenzer ist einer der Verfasser der Texte. Als einer der wenigen, die sich auch mal trauen, tatsächlich Klartext zu schreiben, ist er schon ziemlich in den Gegenwind geraten. Seine eigene Kritik wurde unter anderem als „Gedankenmüll“ und „semi-intellektuelles Geschreibsel“ eingestuft.

Adrian Plachesi hat mit ihm darüber gesprochen:

Hier in der Schweiz scheint es auf jeden Fall, als herrsche unter Journalisten ein verbaler Nichtangriffspakt“, sagt „Monsignore“ Rubenzer.

Die Episode um Austausch-Student Mario zeigt vor allem eines: Die Kritiktoleranz unter Schweizer Journalisten scheint sehr begrenzt zu sein. Denn die gehässigen (und anonymen) Kommentare auf die Artikel des österreichischen Studenten stammen kaum von Leuten, die mit Journalismus nichts am Hut haben. Es bleibt aber auch ein wenig der Eindruck, dass Jungjournalist Mario Rubenzer sich selbst ein wenig zu wichtig nimmt. Seine Blog-Einträge pflegt er mit den Worten abzuschliessen: „Monsignore hat gesprochen.“

Man kann sich nur wünschen, auch Schweizer Journalisten und Journalismusstudenten würden mal zu deutlichen Worten finden. Unsachlich muss es ja deswegen noch nicht werden.

„Monsignore hat gesprochen“
(medienkritik-schweiz.ch, Adrian Plachesi)