Medienkritik: Zum gelifteten «Migros Magazin»

Von Bernhard Sutter   

Diese Woche ist das sanft geliftete «Migros Magazin» zu seinen über 2 Millionen Leserinnen und Lesern gekommen. Und damit diese auch merken, dass sich etwas verändert hat, ist vor allem die Titelseite betroffen. Die macht ihrem Namen neu alle Ehre: Die Titel haben sich vermehrt und vergrössert, dafür ist das Bild auf Internetgrösse geschrumpft. Man könnte auch sagen: Jetzt drucken die doch ein 2. Inhaltsverzeichnis und erst noch auf dem Titelblatt. Geändert hat auch die Farbe des 2. Ms – es ist jetzt grau statt weiss (nicht verzichtet werden konnte aber offenbar auf den sentimentalen Zusatz «vormals WIR BRÜCKENBAUER»). CR Hans Schneeberger schreibt im Editorial von einem «diskreten» Lifting. Stimmt. Der Durchschnittsleser wird es nicht bemerken. Damit geschieht etwas, was im Hause Migros Tradition hat: teure Änderungen, die aber so dezent ausfallen, dass man sie gleich lassen könnte – wie vor 3 Jahren die Einführung des neuen alten Migros-M. Macht aber gar nichts. Das «Migros Magazin» bleibt ein gut gemachtes und leserfreundliches Produkt. Erfolgreiches muss man ja nicht um jeden Preis verschlimmbessern.

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