Medienkritische Organisationen in der Schweiz – ein Überblick

Medienblogs existieren vom Medienspiegel bis zum Journalistenschredder – es gibt aber auch eine Reihe von medienkritischen Organisationen. Was wollen die eigentlich?

Um uns einen Überblick zu verschaffen, haben wir uns mal die Statuten und Zweckartikel der einzelnen Vereine und Organisationen genauer angeschaut:

Der Verein bezweckt die Stärkung der Medienkritik in der Schweiz. Er kann alle Tätigkeiten vornehmen, die dem Zweck dienlich sind. Insbesondere kann der Verein

a) den medienkritischen Diskurs fördern,
b) Studien zur Medienkritik und Medienselbstkritik durchführen,
c) eigene Stellungnahmen abgeben,
d) medienkritische Aktivitäten Dritter unterstützen.

Aus den Statuten von „Medienkritik Schweiz“ auf medienkritik-schweiz.ch

Die „Aktion Medienfreiheit“

– setzt sich ein für eine Stärkung der Meinungsvielfalt und für unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen im Medienbereich. Medienvielfalt stärkt Meinungsvielfalt – ein zentrales Anliegen jeder Demokratie.

– kämpft gegen unnötige gesetzliche Interventionen – vor allem auch im Bereich der neuen Technologien. Nur Eigenverantwortung und Innovation bringen Fortschritt. Davon profitieren alle Konsumenten.

– setzt sich ein für eine freiheitliche Gesetzgebung. Die staatliche Bevormundungsmentalität schränkt die Medienkonsumenten in ihrer Auswahl ein und entzieht überdies zahlreichen privaten Medienunternehmen den Boden der Existenz.

Aus der Grundsatzschrift der „Aktion Medienfreiheit“ auf medienfreiheit.ch

Der ARBUS Schweiz versteht sich als Arbeitsgemeinschaft, die sich kritisch und aktiv mit den Medien auseinandersetzt. Der ARBUS setzt sich ein für den Schutz von Medienkonsumentlnnen und den freien Zugang zu unabhängigen Informationen für alle Bewohnerlnnen der Schweiz.

Aus den Statuten von „Arbus Schweiz“ auf arbus.ch

a. Der Verein bezweckt, an der Weiterentwicklung der Schweizer Medien mit zu wirken.

b. Zu dem Zweck analysiert er das schweizerische Mediensystem nach politischen, ökonomischen und kulturellen Gesichtspunkten, und er untersucht Medienprodukte aller Art nach journalistischen, ethischen und technischen Kriterien.

c. Er veröffentlicht seine Befunde.

Aus dem Zweckartikel der „Gesellschaft für Medienkritik Schweiz“ auf gfmks.ch

Die Stiftung Wahrheit in den Medien (SWM) wurde am 6. April 1993 in Luzern gegründet. Ihr Zweck ist gemäss Artikel 1 „ein ethisch-philosophisch fundiertes, veritables und verifizierbares Medienschaffen zu fördern.“

Aus einer Stellungnahme der Stiftung Wahrheit in den Medien auf medienwahrheit.ch

1. Die SGKM befasst sich mit der wissenschaftlichen Analyse öffentlicher Kommunikation. Dabei steht die sozialwissenschaftliche Ausrichtung im Vordergrund.

2. Die SGKM bezweckt im Einzelnen:
a) die Lehre und Forschung im Bereich der Kommunikations- und Medienwissenschaft in der Schweiz zu fördern und zu stärken;
b) die gemeinsamen Interessen der schweizerischen Kommunikations- und Medienwissenschaft gegenüber politischen und wissenschaftlichen Behörden und Institutionen wahrzunehmen;
c) Positionen der Kommunikations- und Medienwissenschaft öffentlich sichtbar zu machen;
d) mit eigenen Veranstaltungen und Publikationen kommunikations- und medienwissenschaftliches Wissen zu verbreiten;
e) gemeinsame Forschungsvorhaben an die Hand zu nehmen;
f) Informationen über Arbeitsprogramme, Forschungsprojekte und Forschungsergebnisse auszutauschen, und
g) mit Institutionen und Organisationen verwandter Fachgebiete und der Praxis zusammenzuarbeiten.

Aus den Statuten der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft auf sgkm.ch

Der Verein bezweckt die Förderung und Sicherung der journalistischen Qualität in den Medien.

Aus den Statuten von „Verein Qualität im Journalismus“ auf quajou.ch

Die Vereinigung Medien-Panoptikum setzt sich ein für die Freiheit und Vielfalt der Meinungen in unserer Gesellschaft. Mit ihren Aktionen und Publikationen will sie Desinformation und Meinungsmanipulation bei Radio, Fernsehen und Massenpresse anprangern und durchschaubar machen. Die Vereinigung ist parteipolitisch und konfessionell neutral.

Aus den Statuten von mediawatch.ch

Obwohl alle diese Organisationen im Internet sind, nehmen sie dort, anders als Weblogs, keine führende Rolle in der Debatte ein. Der Grund dafür sind ihre statischen, nicht dynamischen Websites, die aus PDF-Dateien bestehen und ohne RSS-Feeds auskommen.

Ohne RSS-Feed erreicht man Blogleser nicht und wird vergessen. Mit PDF-Dateien schreckt man Verlinkungswillige ab, ausserdem werden diese von Suchmaschinen nur schlecht aufgefunden.

Als guter Rat: Zweckartikel abgleichen, je nach Ergebnis fusionieren und dann auf die Karte Internet setzen.

Als Grundlage für die Liste diente uns diese Übersicht von medienkritik-schweiz.ch.

Update: Roger Blum äussert sich kritisch zur Medienkritik. (personelich.com)