Meine 2 Cent pro Zeichen

Auf dem Portal Spredder.de kann man Journalismus online einkaufen.
Spredder
83 Euro 18 Cent, 133 Euro 86 Cent, 196 Euro, 46 Cent. Soviel kosten bei Spredder.de von deutschen Journalisten und Journalistinnen angebotene Texte. Das sind 2 Cent pro Zeichen, ein Einheitspreis, wie in der FAQ für Autoren erklärt wird.

Texte kosten bei Spredder 2 Cent pro Zeichen. 70 Prozent davon sind das Honorar für den Autoren, 30 Prozent die Provision für Spredder, um KSK-Gebühren, Software, Verwaltung, Abrechnung und Betreuung zu bezahlen. Das Honorar für einen durchschnittlichen Text von 3.000 Zeichen wäre also zum Beispiel 42 Euro plus Mehrwertsteuer.

Meldet man sich an, kann man die Texte durchlesen:

Screenshot spredder.de

Findet nun ein Redakteur Gefallen an einem Text, kauft er ihn ein. Wie Macher Hajo Schumacher meedia.de erzählt, gibt es ein paar Partnerzeitungen, die das sich neu in der Beta-Phase befindliche Projekt ausprobieren. Weiter sagt er:

Was auch klar sein muss: Wir sind zwar ein Onlineshop für Qualitäts-Journalismus aber am Ende geht es ganz überwiegend um Zweitverwertungen.

Auf das Argument, dass so die Wiederverwertung der Wiederverwertung betrieben werde, sagt Schumacher:

Ein guter Text ist ein guter Text ist ein guter Text. Es geht doch darum, dass ein normaler Redakteur, der nicht weiß wo ihm der Kopf steht, dankbar ist, wenn er eine Maschine hat, bei der er alles sieht, was an diesem Tag an guten Texten zur Veröffentlichung zur Verfügung steht.

Spredder.de
Interview mit Hajo Schumacher (meedia.de)

  1. Das Staatssekrtariat für Wirtschaft macht sich dazu auch Gedanken: „Prekäre Arbeit und die Working Poor: Welche Verbindungen gibt es zwischen diesen beiden gesellschaftlichen Erscheinungsformen?“ http://goo.gl/jryH
    Kein Wunder sinkt die Qualität des Medienschaffens.

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