Nach dieser Party sieht der «Blick» doppelt

Aufbruch- statt Endzeitstimmung. An einer un-boulevardig gesitteten, etwas drögen Relaunch-Party macht Ringier bekannt: Den «Blick» gibts bald doppelt – und halb gratis.

Der geliftete «Blick» ist da. Neues Kleid, neuer Elan. Das Medienunternehmen Ringier hat am Dienstagabend in Oerlikon mit 365 Anzeigenkunden und Gästen aus Medien und Werbung gefeiert.

     Die Party eher schleppend, die Überraschung gelungen: Den «Blick» gibts ab Juni doppelt; am Morgen stammt er von gestern und kostet, am Abend ist er dann von heute und gratis. Quasi zwei für eins – das einstige Flaggschiff im Sonderangebot. Über die Klinge springen muss «heute», nicht aber seine Macher, die dürfen jetzt Content für den Feierabend-«Blick» herstellen. «Den Brand konsequent deklinieren», heisst die Vervielfachung auf Ringier-Deutsch. Wem das zu kompliziert ist: Der «Blick» sucht über alle Kanäle – online, per Kauf-, Gratis- und Sonntagsausgabe – nach Lesern und neuerdings auch Leserinnen.


Hier spricht der Scheff: Blick-CR Bernhard Weissberg.

     Den Relaunch bestritt das Duo Lapsus. Denn Verleger und CEO (und ein Ringier-Angestellter namens Gerhard Schröder) feierten im fernen China. Allerdings nicht den verdoppelten «Blick», sondern das 175-jährige Unternehmen. Nach vier Stunden Warten brachte Chefredaktor Bernhard Weissberg den Gästen (ausnahmsweise aus der nahen NZZ-Druckerei statt aus Adligenswil) die auf einen Bund abgespeckte Zeitung.


Auch der Ringier-Redaktionsdirektor Zeitungen
Marc Walder freute sich über den neuen Blick.

     Für den Gratis-«Abendblick» dauert das Warten noch bis eine Woche vor EURO 08. Versprochen wird eine Zeitung, wie wir sie noch nie gesehen haben. Letzteres galt definitiv nicht für die Promis am Relaunch: Pepe Lienhard, Alain Sutter und Bernhard Russi erinnerten uns wohltuend an die hohe Zeit des guten alten «Blick» im selbstbewussten Grossformat. (pv.ch)


Jetzt müssen nur noch die Leser Feuer und Flamme
sein für den neuen Blick. (Bilder: pv.ch)