Der Verein Opendata.ch ist gegründet. Die Forderung nach offen verfügbaren Daten ist für die kritische Öffentlichkeit eine der wichtigsten überhaupt.
Die PR-Abteilungen der Regierung haben inzwischen riesiges Ausmass angenommen. Für eine gute Kommunikation, sagen die einen. Zur Verschleierung von Fakten, sagen die anderen. Der Journalismus benötigt allerdings gar keine PR-Leute, sondern nur bereitgestellte Fakten. Idealerweise zugänglich für alle, im Internet.
Um der Forderung nach freien und offenen Daten Nachdruck zu verleihen, wurde am 19. Januar in Bern der Verein Opendata.ch gegründet, unter Anwesenheit von fünfzig Interessierten aus der Deutschschweiz und der Romandie. Als Kassier im Verein mit dabei ist auch Sonntagszeitung-Journalist Barnaby Skinner. Zum Präsident gekürt wurde André Golliez zum Vizepräsident Liip-Gründer Hannes Gassert.
Auf der Website online ist auch ein 2011 ausgearbeitetes Manifest (PDF-Datei), wo auf zwei Seiten zusammengefasst steht, um was es geht:
Open Government Data – die aktive Veröffentlichung von Behördendaten in maschinenlesbarer Form zur freien Wiederverwendung – ist eine Quelle für Transparenz, Nachhaltigkeit und Kosteneinsparung, die es in den kommenden Jahren zu erschliessen gilt.
Bis eine ähnliche Transparenz wie bei Data.gov (USA) oder Data.gov.uk (Grossbritannien) erreicht wird, dauert es noch etwas. Aber ohne Druck der Öffentlichkeit sind leider nur wenige Behörden (aktiv) transparent.
Hier sehen wir, was der britische Premier, David Cameron, zur Eröffnung von data.gov.uk 2010 sagte:
Der kritischen Öffentlichkeit in der Schweiz ist zu wünschen, dass sie ähnliche Worte bald auch vom Bundesrat hört.
Erwähnen sollte man auch noch, dass die Bereitstellung von offenen Daten hervorragende Bedingungen für Datenjournalismus schafft. Journalisten und Verlagsmitarbeiter sollten das Unterfangen also nicht nur mit offenen Armen empfangen, sondern möglichst auch persönlich unterstützen.