Politiker und das journalistische Produkt

Ein zwanzigminütiger Film zeigt Politiker an Medienterminen und konfrontiert sie mit deren Ergebnis.

Screenshot sf.tv

Daniel Blickensdorfer, Felix Hulliger und Nicole Auf der Maur haben für das SRF einen ziemlich tollen Film gemacht:

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Das Filmteam begleitet darin vier Politiker: Cédric Wermuth (SP), Christa Markwalder (FDP), Anita Borer (SVP) und Martin Schwegler (CVP). Sie werden an Medientermine begleitet, und dann auch gefilmt, als sie das daraus entstehende journalistische Produkt zum ersten Mal zu Gesicht bekommen.

Interessant ist, wie Wermuth vom „Blick am Abend“ als einer „geschenkten Präsenzplattform“ spricht. Oder wie sich Schwegler (in einer meines Erachtens eher kontraproduktiven Aktion) Mühe gibt, CVP-Ballone für den Kamerahintergrund zu organisieren. Markwalder wird gefilmt, wie sie einen Leserbrief an die „Weltwoche“ vorliest und Borer sucht lange, sehr lange nach einem Artikel über die SVP im „SonntagsBlick“.

Für das totale Schweizgefühl hätte es vielleicht nicht geschadet, noch einen oder zwei Politiker aus anderen (Sprach)regionen zu porträtieren. Und durch deutsche Untertitel auch den des Schweizerdeutschen nicht Mächtigen eine Möglichkeit zu geben, den Film zu verstehen. Sonst hat das Werk nur einen Fehler: Dass es nicht im Hauptabendprogramm gesendet wird. Offenbar ist das Werk nur im Web verfügbar, für Zwecke, die als „Unternehmen intern“ bezeichnet werden. Unternehmen? Wohl eher öffentlich-rechtliches Fernsehen, das ein Publikum verdient hat. Immerhin ist es online.

Screenshot sf.tv

  1. Besten Dank für die Besprechung. – Eine welsche Vertretung hatten wir ursprünglich eingeplant – in der Person der Generalseretärin der FDP-Frauen und Freiburger Nationalratskandidatin Claudine Esseiva. Im Zusammenhang mit ihrer „Nicht-mehr-oben-ohne“-Kampagne hatte Esseiva ja breiteste, teils unsachliche bis sexistische Medienpräsenz erreicht. Als Fribourgeoise und perfekte Bilingue hätte sie die Romandie repräsentieren sollen, indem sie französisch spricht ;-) – Leider hatte Claudine Esseiva in der Phase unserer Produktion dann  keine Medientermine zu ihrem persönlichen Wahlkampf mehr, worauf wir den frei(sinnig)-en „Proporzplatz“ durch die Bernerin Christa Markwalder besetzten. Damit konnte auch das bescheidene Budget geringfügig entlastet werden; SF-Produktionen in Bern sind – hélas – nun mal kostengünstiger als in Bulle oder Lausanne.   

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