Rechtschreibung: In der Schweiz dauerts

In Deutschland ist die überarbeitete Rechtschreibreform endgültig in Kraft getreten. Bei uns gibts noch eine Toleranzfrist bis 31.7.2009.

Der grosse Nachbar scheint schneller – ist es aber natürlich nicht. Die meisten Schweizer Medien sind dem Rat für deutsche Rechtschreibung gefolgt und haben die unliebsame (weil inkonsequente) Reform akzeptiert. Im Gegensatz zu den altväterischen deutschen Blättern, die sich lange sperrten, haben unsere Zeitungen die neue Rechtschreibung bereits 1998 eingeführt.

   In Deutschland ist die Übergangsfrist nun zu Ende. Konkret heisst das, dass seit  1. August Lehrer keine «Korrekturtoleranz» mehr anwenden dürfen, sondern Regelverstösse unerbittlich rot zu markieren haben. Und es bedeutet wohl auch, dass pingelige Leser nun ganz legitim auf der Redaktion anrufen und über Druckfehler klagen dürfen, wenn einem Redaktor oder Korrektor wieder einmal etwas durchgegangen ist.

   In der Schweiz gilt die Schonfrist für die Bereiche Getrennt- und Zusammen-schreibung, Worttrennung und Zeichensetzung jedoch noch ganze 2 Jahre lang.

   Danach heissts dann definitiv dabei sein, aber heimkommen; Auto fahren, aber nachtwandeln; Klavier spielen, aber teilnehmen; laufen lernen, aber kennenlernen oder kennen lernenkleinschreiben, aber lesen üben; milieubedingt, aber allein erziehend oder alleinerziehend; Schuld haben, aber ich bin schuld daran; auf dem Laufenden halten, aber von klein auf. (pv.ch)

   Wer jetzt schon auf der Höhe sein möchte: rechtschreibrat.com