Reporter fährt über 100 Pässe und schreibt Buch darüber

Der Autojournalist Giorgio Keller würdigt die Schweizer Strassenpässe mit einem Buch – das erste umfassende zum Thema.

Der im Tessin geborene, 7-sprachige Publizist Giorgio Keller (49) war noch nie ein gewöhnlicher Journalist. Bekannt ist, dass er der einzige Schweizer Fotograf ist, der ein «Newsweek»-Titelbild liefern konnte (von Skiass Franz Klammer über die Minschkante), legendär ist, dass er im «Guiness Buch der Rekorde» verzeichnet war (Fahrt durch 15 europäische Länder am selben Tag). Und nun dies: In der Schweiz, dem Land der Strassenpässe, gibt es keine amtliche Liste aller befahrbaren Pässe. Klarer Fall für Keller. Kurzerhand rekognoszierte er sämtliche – es sind rund 130 – Pässe, erfasste und katalogisierte sie. Diese «Tour des Cols» erscheint dieser Tage als reich bebildertes Standardwerk «Schweizer Strassenpässe».

Höchster Strassenpass ist der Umbrail (GR, 2504 M.ü.M.), niedrigster der
Mutschellen (AG, 551 M.ü.M.). Der nördlichste der Randen (SH), der südlichste
der San Vitale (TI). Solche und tausend andere Fakten, Storys und natürlich
spannende Fahrtbeschriebe präsentiert das regional gegliederte Buch. Keller:
«Ich kenne die Schweiz dank meines Jobs gut, doch auf diesen Fahrten bin ich
zum Schluss gekommen: Niemand kann behaupten, die Schweiz richtig zu kennen.»

Entsprechend beschreibt Keller neben den Klassikern viele kleine Juwelen. Er
zeigt auch Kuriositäten auf wie Pässe, die nur werktags befahren werden dürfen (Pragel, SZ), oder nur am Wochenende (Agites, VD) – und solche, die als Sackgasse enden. Im Buch liefert Keller alle erdenklichen Infos: Strassenbeschaffenheit, Distanzen, Steigungsprozente, Sehenswürdigkeiten, Rast- und Gaststätten. (sut.)

Giorgio Keller, «Schweizer Strassenpässe», 188 Seiten, durchgehend farbig
bebildert, Friedrich-Reinhardt-Verlag Basel, CHF 29.80, ISBN 978-3-7245-1438-1, www.reinhardt.ch – Bestellungen: www.schweizer-pass.com.