Roger Köppel wirft Roger Schawinski und Roger de Weck vor, „eng“ miteinander befreundet zu sein. Dabei kennen sich natürlich alle gut.
Zürcher Journalisten kennen sich alle gegenseitig und die meisten von ihnen heissen Roger. Darauf könnte man kommen, wenn man liest, wie sich Roger und Roger darüber streiten, wer wie eng bekannt mit Roger ist.
Erst wirft Roger Köppel Roger Schawinski vor, politisch ungefähr einer Meinung zu sein mit Roger de Weck und ausserdem „eng“ mit ihm befreundet zu sein.
Mit Schawinski soll ein linientreuer Gefolgsmann des neuen SRG-Direktors de Weck die eigenen Reihen stärken. Schawinski bezeichnet sich gerne als «neutral». Natürlich ist er es genauso wenig wie jeder andere Journalist.
Das lässt Schawinksi natürlich nicht unwidersprochen und antwortet Köppel, wiederum in der „Weltwoche“:
«Man traf sie oft an Schawinskis früherer Wirkungsstätte in Berlin bei gemeinsamen Abendessen.» Dies ist richtig, Roger, und genauso war es bei Dir. Auch Du warst mehrfach unser Gast an der Torstrasse. Äusserst spannend war etwa ein Abend mit Joschka Fischer und extrem hitzig ein Streitgespräch, das Du Dir mit – ja – Roger de Weck bis morgens um drei geliefert hast. Übrigens, Roger, eine entsprechende Gegeneinladung Deinerseits hat es nie gegeben, fällt mir erst jetzt auf.
Edith Hollenstein fragt im Blog von Persoenlich.com:
Warum lässt Köppel im eigenen Blatt derart massive Kritik an seiner eigenen Person zu?
Darüber kann spekuliert werden. Ungewöhnlich sollte das aber nicht sein. Fast jeder Blogger lässt sich per Kommentarfunktion im eigenen Blog kritisieren. Es würde vielen Zeitungen und Zeitschriften gut stehen, ab und zu mal Stücke zu publizieren, welche die eigene Arbeit kritisieren.
Nicht nehmen lassen hat sich Schawinski übrigens, neben der Köppel-Replik auch noch einen Leserbrief einzusenden. Auf Seite 24 der gleichen Ausgabe steht nun also, bezugnehmend auf einen Artikel von Andreas Kunz:
Im Artikel wird mir mit Bezug auf mein Engagement bei SF vorgeworfen, dass ich bereits mit Radio 1 von staatlichen Gebühreneinnahmen profitiere. Dies ist falsch. Richtig ist das Gegenteil. Radio 1 muss wie die meisten privaten Radios dem Bakom jedes Jahr eine Konzessionsabgabe bezahlen. Auch wird erwähnt, dass ich Christoph Blocher in einer Kolumne als «alten Knochen» bezeichnet habe. Dies ist falsch.
Roger Schawinski, Zürich
Bild: Torstrasse in Berlin, Google Street View