Die Schlagzeilen vor Jahresfrist über sein gescheitertes Privatleben waren zu viel für Frankreichs Innenminister Nicolas Sarkozy. Wie die NZZaS berichtet, hat er das welsche Boulevardblatt in Frankreich auf Schadenersatz (von einem symbolischen Euro) verklagt. Die Verhandlung findet kommende Woche auf der französischen Seite des Genfersees statt. «Le Matin»-CR Peter Rothenbühler will sie sich gemäss NZZaS «nicht entgehen lassen», der Minister dagegen wird bloss durch einen Anwalt vertreten. In Frankreich schont die Presse Würdenträger traditionsgemäss, wenn es ums Privatleben geht. Über Präsident François Mitterands Nebenfrau und uneheliche Tochter etwa berichtete sie erst nach seinem Tod. Solche Schonung möchte Sarkozy nun offenbar auch bei der freien Schweizer Presse durchsetzen. In der Klage verlangt sein Anwalt, die Verletzung der Privatsphäre sei gerichtlich festzustellen und danach in 5 «Le Matin»-Ausgaben zu publizieren. (pv.ch)
