Scharf geschossen

Im Fussball-Duell zwischen den Redaktionen der Sonntagszeitung und der NZZ am Sonntag behalten die Balltreter der Werdstrasse mit 6:4 die Oberhand. Kurz vor der Lancierung eines neuen Konkurrenzblattes aus dem Aargau haben sich die beiden Zürcher Spitzenclubs noch einmal so richtig warm geschossen.

Es war über weite Strecken eine ausgeglichene Partie zwischen den Machern der beiden publizistisch führenden Blättern für den siebten Tag der Woche. Am Schluss war das Glück auf Seiten des Teams Sonntagszeitung – das wohl auch ein Quentchen mehr Kondition auf den kurzgeschorenen Rasen legten. Doch die Kicker (und eine Kickerin) der NZZ am Sonntag konnten dennoch zufrieden sein, haben Sie doch seit der Schlappe im Hinspiel mächtig aufgeholt. Dieses, ging vor bald drei Jahren, im alten Letzigrund-Stadion 0:8 verloren.

Herausragende Spieler waren die beiden Stürmer-Asse SoZ-Inlandredaktor Jean-François Tanda und NZZaS-Gesellschaftsreporter Sacha Battyhany, die für ihre Teams das gegnerische Goal bestürmten. Zugute kam den Werdsträsslern der zahlenmässige grössere Fanblock, in dem schon in der ersten Halbzeit die ersten Biere geleert wurden. Die NZZaS konnte dagegen mit einer grössere Zahl an Auswechselspielern auftrumpfen. Dennoch machten sich gegen Ende des Spiels bei einigen Senioren Wadenkrämpfe bemerkbar. Grosse Abwesende waren die beiden Chefredaktoren Andreas Durisch und Felix Müller, die im Hinspiel noch engagiert mitgespielt und die anschliessende traditionellen Spielfeier gesponsort hatten.

Gastrecht gewährte übrigens die Zürcher Kantonalbank auf ihrem edlen Dolder-Platz, bei der man sich in jüngster Zeit mehrfach über die besonders kritische sonntägliche Berichterstattung erregte. Erst am vergangen Wochenende hatte das Staatsinstitut bei einem der beiden Sonntagsblätter mit Verweis auf den vermuteten redaktionellen Inhalt kurzfristig ein Inserat zurückgezogen. ZKB-Präsident Urs Oberholzer musst sich am Montag für den missglückten Druckversuch entschuldigen. Die Freizeitkicker hatten dies bereits vergessen und nutzen die Sportkantine der Kanalbänkler (mit Seeblick) für den geselligen Umtrunk. (pv.ch)