Schnellbleiche am See

Der Goldküsten-Regional-Tagi sucht Volontäre, die bereit sind, sich in nur zwei Monaten in das Handwerk einweisen zu lassen. Nach der Schnellbleiche ist die weitere freie Mitarbeit „erwünscht“.

In der Ausmarchung um die Vorherrschafft am rechten Zürichsee-Ufer setzt das Regional-Büro des Tages-Anzeigers auf eine neue Spezies von Berichterstattern. Wie einer im Goldküsten-Split publizierten Ausschreibung zu entnehmen ist, will sich das Stäfner Team um Erwin Haas verstärken. „Deshalb suchen wir Volontäre und Volontärinnen, die jeweils zwei Monate auf der Redaktion in Stäfa arbeiten möchten. Diese recherchieren, schreiben und redigieren Artikel“, heisst es etwas ungelenk in dem Stelleninserat. Geboten wird in erster Linie Software-Schulung „sowie Coaching und Betreuung während des ganzen Volontariats“, und das zu einem „angemessenen Lohn“. 

Früher galten beim Tagi ganz andere Kriterien für den Nachwuchs. Wer aus einem harten Selektionsprozess als geeignet hervorging (oder über genügend Vitamin B verfügte), durfte während 18 Monaten in der Redaktion von Ressort zu Ressort rotieren und auf Kosten des Hauses den Grundkurs am MAZ besuchen. Für junge Dorfreporter, willig und billig, gelten offenbar andere Massstäbe. (pv.ch)