Wie nutzen Medienschaffende Search engines? Das untersuchte der Berner Medienwissenschafter Christian Mignot am Beispiel der Deutschschweizer Journalistinnen und Journalisten.
Die Facharbeit wurde am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Uni Bern erstellt. Mignot wählte Journalisten, weil das Internet für sie zu einem wichtigen Arbeitsinstrument geworden ist.
An 1900 Journalisten aus den Reihen von ZPV und Impressum ist ein ausführlicher Fragebogen verschickt worden. Die Rücklaufquote betrug etwas unter 10 Prozent. 62 Prozent der Antwortenden sind männlich, 38 Prozent weiblich. Da der Frauenanteil im Beruf erst 32 Prozent beträgt, sind Frauen übervertreten. Ein Drittel arbeitet bei Tageszeitungen, der Rest in zehn verschiedene Medientypen.
Als Vergleich die Internetnutzung in der Schweiz allgemein: 83% nutzen das Netz für e-Mails, 70% für Suchmaschinen, 43% für News. Aus anderen Studien ist von Schweizer Journalisten bekannt: 92% Prozent nutzen das Internet mindestens einmal täglich, 53% der Medienschaffenden verbringen gar mehr als eine Stunde pro Tag mit dem Web. Suchmaschinen sind mit grossem Abstand die durch Journalisten meist genutzten Websites.
Nun zu den Ergebnissen der Studie «Suchmachinennutzung in der Schweiz am Beispiel der Deutschschweizer Journalistinnen und Journalisten»:
Ein Viertel der Antwortenden verbringt täglich über 3 Stunden im Netz. 80% rufen mehrmals täglich eine Suchmaschine auf. Google ist dabei am beliebsten. 99% benutzen Google täglich, 46% nutzen Search.ch täglich, 25% nutzen Yahoo (Mehrfachantwort möglich). Über ein Viertel der Deutschschweizer Journalisten nutzen eine Suchmaschine gar als Startseite.
Medienwisschenschafter Christian Mignot geht in seiner Studie auch der Frage nach, weshalb Google so dominant ist. Denn Journalisten kennen fast alle auch andere Suchmaschinen. Die Umfrage zeigt: Ausschlaggebend sind einfache Bedienung und vor allem der Gewöhnungseffekt. Ebenfalls wichtig: Google ist von den Medienschaffenden als erste Maschine genutzt worden, und seither sehen sie offenbar keine Notwendigkeit umzusteigen. «Weil ich Google schon immer benutzte», ist die etwas simple, aber von 70% genannte Erklärung für die Beliebtheit von Google.
Trotz der übermässig häufigen Nutzung werden andere Dienste von Google kaum verwendet, viele Medienschaffende kennen sie nicht einmal. Wenig erstaunlich wissen Journalisten dafür besser mit Suchhilfen, Operatoren, präzisierenden Einstellungen umzugehen als der Durchschnittsnutzer.
Die Deutschschweizer Medienschaffenden stellen Google mit 5.25 eine sehr gute Note aus. (pv.ch)