Seit Sonntag macht eine gross angelegte Kooperation von rund 400 Journalisten aus 80 Ländern Furore: die Panama Papers. Sie sind auch ein Paradebeispiel für die Shareability von Journalismus.
«Do what you do best and link to the rest», pflegt der US-amerikanische Journalismusprofessor Jeff Jarvis zu sagen. Er spricht damit die irrsinnige Ressourcenverschwendung an, die Medienunternehmen pflegen, wenn sie einander abschreiben. Meist ohne einen Mehrwert zu generieren.
Das International Consortium of Investigative Journalism (ICIJ), das die Recherche um die Panama Papers koordinierte, geht für das Datenleck nun den gegenteiligen Weg. Wenn rund 100 Medienorganisationen Daten analysieren, muss sich auch der Aufwand für jede einzelne Redaktion im Rahmen halten. Deshalb bietet das ICIJ eine Übersicht der sogenannten «Power Players», also von den Enthüllungen betroffenen Personen, als einbettbarer Content an. So können auch Medienmarken, die nicht an der Recherche beteiligt waren, die Erkenntnisse direkt in ihre Websites einbinden.
Selbstverständlich könnten die Medien immer noch bemängeln, dass die Infografik nicht der eigenen Corporate Identity entspricht. Wer aber Zeit und Geld für eine eigene Aufbereitung aufwendet, der handelt in Zeiten finanzieller Turbulenzen definitiv schizophren.
Shareability müsste die Regel werden, nicht die Ausnahme sein.
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