SRG baut 250 Stellen ab

Es eine ausserordentliche Sparmassnahme bei der SRG. 40 Millionen müssen eingespart werden, 250 Stellen gestrichen.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Die Gegner der SRG verloren die Abstimmung um das RTVG, doch nun muss der Verein rund 250 Stellen abbauen. Einerseits weil durch die Gesetzesrevision die Privaten mehr vom Gebührenkuchen erhalten (neu 6%), andererseits das Bundesgericht die Mehrwertssteuer auf die Gebühr als widerrechtlich erklärte.
Natürlich ist das alles andere als lustig. Nun befinden sich die Mitarbeiter der SRG in der selben Lage wie es die Privaten schon lange sind. Unsicherheit macht sich breit. Für Gehässigkeit ist jetzt kein Platz.

SRG-in-Bern

Man beteuert zwar in der Teppich-Etage, mit dem Sozialpartner SSM angemessene Lösungen zu suchen, spricht von Frühpensionen und Einstellungsstopp. Gleichzeitig gibt man sich realistisch: Ohne Stellenabbau wird man das Sparprogramm nicht bewältigen können. Man gibt den Mitarbeitern immerhin die Möglichkeit, Vorschläge einzureichen, um den Stellenabbau zu minimieren.
In der Deutschschweiz dürften bei SRF und der Tochtergesellschaft tpc zusammen voraussichtlich 102 Vollzeitstellen betroffen sein, bei RTS in der französischen Schweiz 74 Stellen, bei RSI in der italienischen Schweiz 49 Stellen, bei der Generaldirektion 20 Stellen. Die kleinen Unternehmenseinheiten – das rätoromanische RTR und die Internet-Auslandplattform SWI swissinfo.ch – tragen mit eingehenden betrieblichen Massnahmenzum Sparprogramm bei.

Das grösste Medienhaus (SRG mit 6000, tpc mit rund 730 Vollzeitstellen) steht an einem Wendepunkt, wo intensiv über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nachgedacht werden sollte. Vorschläge für eine Restrukturierung sind genügend im Raum (hier und hier).