Der für seine oft saloppen und eigenmächtigen Kommunikationsausbrüche berüchtigte Zürcher Stadtpräsident Elmar Ledergerber hat einen neuen Sprecher. Nat Bächtold heisst er, ist 34 Jahre alt und derzeit als PR-Berater unterwegs. Ein wenig Beratung kann Ledergerber sicher brauchen.
Nat Bächtold wird neuer Leiter Kommunikation des Stadtzürcher Präsidialdepartements. Der 34-jährige „PR Consultant“ wechselt per 1. Juni 2007 in die Verwaltung der grössten Schweizer Stadt. Er hat sich gegen mehr als 100 Mitbewerbende durchgesetzt.
Bächtold hat an der Universität Zürich Geschichte studiert und an der École Supérieure Libre des Sciences Commerciales Appliquées in Paris ein Masters in Informationsführung und Kommunikationsmanagement erworben. Laut Communiqué, das er vermutlich schon selber formuliert hat, verfügt er „auch im Umgang mit neuen Medien über sehr gute Kompetenzen“. Ausschlaggebend für die Wahl seien sein ausgezeichneter Leistungsausweis, seine Sprachkenntnisse und seine ausgewiesenen Referenzen gewesen. Die letzte brachte wohl sein jetziger Arbeitgeber, die PR-Agentur Richterich & Partner in Zollikon, die unter Journalisten einen nicht immer vorteilhaften Ruf geniesst.
Zu den künftigen Aufgaben des Sprechers gehören – neben dem Morgenkaffee mit dem Chef – „sämtliche Kommunikationsbelange des Stadtpräsidenten und des Präsidialdepartements.“ Das Präsidialdepartement umfasst die Dienstabteilungen Kultur, Museum Rietberg, Bevölkerungsamt, Archiv und Statistik sowie die beiden Fachstellen für Stadtentwicklung und für Gleichstellung.
Dass sich derart viele Bewerber auf die Ausschreibung gemeldet haben, hängt wohl auch mit den vorteilhaften Bedingungen zusammen. Elmar Ledergerber jedenfalls hat am letzten Journalisten-Meeting berichtet, dass er sich persönlich informiert haben, wieviel die Medienschaffenden auf den Redaktionen verdienen. „Es wundert mich nicht, dass alle in die Verwaltung wechseln wollen“, soll der SP-Politiker dabei geäussert haben. (pv.ch)
Nat Bächtold
Foto: Präsidialdepartement Stadt Zürich