Nach kurzer Entwicklungszeit geht die Website Themenpuls.ch an den Start. Sie will abbilden, welche Storys die Schweiz aktuell beschäftigen.
Es kann auch schnell gehen: Im Frühling des Jahres spricht man über ein Projekt und nach einem halben Jahr (rund vier Monate Entwicklungszeit) ist die Website bereits online: Themenpuls.ch. Hinter dem Projekt stehen das bekannte PR-Unternehmen Farner sowie die Agentur Kuble, über die wir hier auch schon geschrieben haben.
Themenpuls.ch aggregiert und summiert Tausende einzelner Like-, Share-, Tweet- und Kommentar-Reaktionen auf den grossen Schweizer Newsplattformen und den Social Media Services Facebook, Twitter und Google+. Basierend auf diesen Daten erstellen wir dann spezifische Story-Ranglisten.
Dabei begnügen wir uns nicht mit einer allgemeinen Rangliste. Wir wollen es genauer wissen und erstellen spezifische Ranglisten für einzelne Ressorts. So zeigt Themenpuls.ch welche Wirtschafts-, Sport-, Kultur- oder Ausland-Nachrichten die Schweiz bewegen.
Vorbild dafür ist zum Beispiel 10000flies.de, ein Projekt, über das wir hier auch schon geschrieben haben.
Die Idee ist gut und die Welt auch dafür bereit. Doch anders als das deutsche Vorbild ist der von Themenpuls abgebildete Kosmos noch klein – vorerst werden lediglich die 27 nach Net-Metrix klickstärksten Portale ausgewertet. Die Quellenlage soll aber erweitert werden, Vorschläge einreichen kann man hier.
Gemessen an der kurzen Entwicklungszeit sieht Themenpuls.ch hervorragend aus, sogar an die französischsprachigen Schweizer hat man bereits gedacht. Es zeigt auf, was alles möglich ist online, wenn fähige Leute an den richtigen Stellen eingesetzt werden.
Dass nun öffentlich wird, welche Storys wie laufen, ist positiv, denn so herrscht auch ausserhalb der Redaktionen Transparenz zu diesen Fragen – Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Algorithmen korrekt sind und die Realität auch tatsächlich abbilden. Ob das Projekt sauber funktioniert, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen – für die Verlags-Websites wird es auf jeden Fall zum Traffic-Treiber.
Es wird nun allen klar, was und wer zieht und was und wer keine Leser findet. Das heisst nicht, dass nur noch Storys geschrieben werden sollten, die mutmasslich Applaus finden werden in den Sozialen Netzwerken. Aber die Auswertung zeigt auf, wie Leser ticken, was sie berührt und was sie kalt lässt. Solchen Einsichten kann sich niemand in der Branche verwehren. Beantwortet werden muss die Frage, wie man mit diesen Einsichten umgehen will. Ist Erfolg bei den Klicks und in den Sozialen Netzwerken alles? Oder geht nicht auch darum, den Kern seiner Marke zu bewahren?
Themenpuls.ch
Interview mit Daniel Jörg und Christoph Hess (persoenlich.com)
Bild: Screenshot Themenpuls.ch