Twittern im Pflichtenheft

„BBC Global News“ hält seine Newsjournalisten dazu an, Twitter und Facebook zu nutzen.

Ich habe doch keine Zeit für solchen Gugus, heisst es meistens, wenn man sich in der Schweiz bei jemandem erkundigt, ob er denn schon ein Konto bei Twitter habe. Was soll ich denn noch machen? Ich bin doch schon bei Facebook!

Die Frage, ob man soziale Medien, also zum Beispiel Twitter oder Facebook, nutzen soll, ist vielleicht bald keine mehr, die man autonom entscheiden kann. Sondern sie ist Teil des Jobs. Richtig, wie denn sonst soll ein Journalist Quellen ausfindig machen, die Details über ein Ereignis getwittert haben? Er wird sie weder anrufen können, noch persönlich bei ihnen vorbeigehen.

Darum sagt Peter Horrocks, der neue Chef von „BBC Global News“:

I’m afraid you’re not doing your job if you can’t do those things. It’s not discretionary.

Sorry, Du erledigst Deinen Job nicht, wenn Du diese Dinge nicht kannst. Das ist keine Ermessenssache.

Geh und mach was anderes
Es fragt sich: Gibt es im Deutschschweizer Journalismus auch Führungspersönlichkeiten, die ein solches Verständnis teilen? Leider kaum.

Aber für die Skeptiker, die noch daran zweifeln, dass das Internet ihren Job total umkrempeln wird, hat Horrocks eine gute Antwort bereit:

If you don’t like it, if you think that level of change or that different way of working isn’t right for me, then go and do something else, because it’s going to happen. You’re not going to be able to stop it.

Wenn Du es nicht magst, wenn Du denkst, diese Art, wie sich meine Arbeit wandelt, ist nicht richtig für mich, dann geh und mach etwas anderes, es wird so oder so passieren. Du wirst es nicht stoppen können.

Genau so ist das. (pv.ch/RG)

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