Unheimliche Freunde

Eine kleine Gruppe von NZZ-Aktionären sorgt sich um ihre alte Tante. Sie haben eine Interessengruppe gegründet, um den Managern an der Falkenstrasse einzuheizen.

«Es muss gelingen, mehr jüngere, unternehmerisch und liberal denkende Menschen als Aktionäre der NZZ Gruppe zu gewinnen, die die Tradition des Blattes verantwortungsvoll weitertragen ohne der Rendite der Aktie eine bedeutende Rolle zuzumessen.» Das sagen drei junggeblieben Ex-Banker, die sich zwecks Geldvemehrung um die NZZ kümmern. Sie nenn sich Freunde der NZZ (–> www.freundedernzz.ch). Ihre Freundschaftsbekundung erwidern die Oberen bei der NZz bisher nicht.  

Warum nicht, jung, liberal, denkend, unternehmend. Genau wie die Jugend von heute. Denken sich die NZZ-Freunde. Doch wollen die Jungen wirklich am Eigentümer-Seniorentreffen, der Generalversammlung, dabei sein? Können die liberalen Kids überhaupt das nötige Kleingeld auftreiben, um die NZZ-Aktie aus dem Hosensack zu zahlen? Der Aktienkurs (Geld) liegt gegenwärtig bei 51000 Franken, zu haben bei der ZKB. 

Medienspiegler Martin Hitz vermutet SVPler hinter dem Grüppchen, das nach eigenem Bekunden schon mehr als 50 Aktionäre vereint. „What’s the hidden agenda?“, fragt Hitz. „Die Zeiten haben sich massiv geändert. Der NZZ VR hat vieles seit Jahren verschlafen und das wird langsam bedrohlich“, sagt einer der Initatianten. Zwar gebe es zaghafte Verbesserungen wie die bessere Nutzung der Liegenschaften. „Aber: um diesen Sturm zu überstehen braucht es mehr.“ Ein Schelm ist, wer da nur an die Dividende denkt…(pv.ch)nzz_07.jpg,discussion.jpg