Verleger, kündigt nicht!

In Genf demonstrierten Medienschaffende für den Gesamtarbeitsvertrag der Presse in der Romandie. Die Verleger sollen auf ihren Entscheid, den Vertrag zu kündigen, zurückkommen, lautet die Forderung.

Vor der Redaktion von „Le Temps“ in Genf hatten sich am Dienstag rund 100 Journalistinnen und Journalisten versammelt, darunter auch einige aus der Deutschschweiz. Eine Delegation des JournalistInnenverbandes impressum hat der Präsidentin des Verlegerverbands „Médias Suisses“ Valérie Boagno einen offenen Brief überbracht und gefordert, dass auf die Kündigung verzichtet werde, und ohne vorherige Kündigung Revisionsverhandlungen aufgenommen würden – zu dem impressum war auch in der Vergangenheit immer bereit.

Der Bürgermeister von Genf, Rémi Pagani, hat während der Kundgebung das Wort ergriffen und die JournalistInnen und ihre Forderungen unterstützt. Verschiedene weitere Organisationen unterstützen die Forderungen der JournalistInnen: Die internationale Journalistenföderation IFJ, der Schweizer Presserat, Suisseculture und Syndicom.

Die Forderung besteht darin, dass der Gesamtarbeitsvertrag GAV, die CCT, erhalten bleibe, ohne vorher von den Verlegern gekündigt zu werden. In dem offenen Brief an die Verleger heisst es unter anderem: „Le partenariat c’est la CCT ! Trouvons des solutions communes tout en restant partenaires. impressum a toujours démontré que c’est par le partenariat que l’on trouve des solutions. Dénoncer la CCT est une preuve de méfiance. C’est aussi nier le partenariat.“

Während des Tages organisieren fast alle Redaktionen der Romandie Aktionen, zum Beispiel symbolische Arbeitsniederlegungen. Sie fordern von ihren Verlegern, sich für einen Rückzug der Kündigung einzusetzen. Vor einer Woche hatten die Westschweizer Verleger die CCT auf Ende 2013 gekündigt. Betroffen von dem Entscheid sind rund 1800 Kolleginnen und Kollegen. in der Deutschschweiz herrscht bereits seit 2004 ein vertragloser Zustand.