Verleger vor Einzug in den Presserat

Nach langen, zähen Verhandlungen sollen die Verleger nun doch in den Presserat vorgelassen werden. Der Winterthurer Stadtblatt-Verleger Guido Blumer bestätigte als Verhandlungsleiter des Verbands Schweizer Presse, dass die Verhandlungen mit den Journalistenverbänden, darunter auch unser Dachverband Impressum, auf gutem Weg seien. Es herrsche ein Klima des gegenseitigen Vertrauens, sagte Blumer gegenüber der SDA. Noch stünden aber weitere Diskussionen über die offenen Streitpunkte zwischen Verlegern und Redaktionen bevor. Ende Januar findet die nächste Runde statt, im Februar und März stehen noch mehr Sitzungen an.

Die Verleger streben in dem höchsten journalistischen Gerichtshof eine Mitsprache an, lehnten aber bisher einige der dazu nötigen Verpflichtungen ab. So schreibt der Presserats-Kodex gesamtarbeitsvertragliche Minima vor, was die Verlegerseite bisher strikt von sich wies. Für den Einsitz ins Gremium ist eine Zweidrittelmehrheit der bisherigen Mitglieder erforderlich.

Der Schweizer Presserat ist das Organ zur Selbstkontrolle der Printmedien und wacht über die Einhaltung der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten». Ratspräsident Peter Studer, der sich gerne bei aktuellen Debatten persönlich zu Wort meldet und damit nicht immer Freude bei betroffenen Kollegen auslöst, verspürt derweil Schreibdrang. Er wird künftig als Kolumnist beim Medienspiegel von Martin Hitz in die Tasten greifen. (pv.ch)