Vom «Scheff»-Blog zum «Scheff»-Bashing

Im Blatt wird die Generalüberholung des «Blick» gelobt, online jedoch übel beschimpft.

«Blick»-CR Bernhard Weissberg nennt sich selber «Scheff» und bloggt auf blick.ch über den Relaunch. Logisch, dass er dabei die Vorzüge des Redesigns hervorhebt, die Ringier-Optik weitergibt.

   Das ist den Lesern (von 52 Kommentaren stammen nur 4 von Frauen) jedoch in den falschen Hals geraten. Der «Scheff» sowie seine Chefs in der Ringier-Teppichetage müssen sich aufs Übelste beschimpfen lassen. Dabei goutieren die «Scheff»-Basher vor allem zwei Neuerungen nicht: die Abschaffung des 2-Bund-Systems sowie den auf den Kopf gestellten, grünen Sportteil. Zudem mögen sie keinen «Mehrwert im Mittelteil» erkennen und empfinden Weissbergs «Klarheit in der Leserführung» als Bevormundung. Einige wähnen sich in einer sozialistischen Republik, weil im Print-Blick fast nur positive Meinungen zum Relaunch gedruckt werden, während im Online-Blick fast ausschliesslich Wertungen wie «Katastrophe» und «Schrott» zu lesen sind.

   Wie auch bei den Redesigns von Tagi, «Weltwoche» oder NZZ zu sehen war, sind Zeitungsleser konservative Seelen, die Veränderung verunsichert. Weissberg jedenfalls gibt «scheffmäsig» die Durchhalteparole aus: «Das Schöne am Neuen: Man gewöhnt sich sehr rasch daran. In ein paar Tagen wissen weder Sie noch ich, wie es vorher gewesen ist.» (pv.ch)


Bernhard Weissberg wird auf blick.ch übel angebloggt