Vorzeitiger Heynckes

Jupp Heynckes beendet seine Trainerkarriere. Doch nicht bei der NZZ – dort wird er kurzzeitig Trainer von Real Madrid.

Screenshot nzz
Wähle Deine Wahrheit. Screenshot mit freundlicher Genehmigung von Facebook.com/Christoph Lippok

Glaubwürdigkeit baut sich im Journalismus über Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte auf. Doch manchmal, weil nicht schnell genug gehen kann, wird sie unnötigerweise gefährdet. So heute auf nzz.ch, wo eine Spekulation kurzzeitig zur Meldung wurde. In der aktualisierten Meldung heisst es inzwischen:

Es trifft keines der zwei erwarteten Szenarien ein: Real oder Ruhestand. Die definitive Pensionierung quittierte Heynckes mit der Aussage: «Ich habe etwas gegen das Endgültige.» Bezüglich eines neuen Engagements habe er zeitweise gewankt. Ob tatsächlich ein Angebot von seinem ehemaligen Klub Real Madrid vorhanden war, verriet Heynckes nicht.

Offenbar wurde schon im Voraus für beide Szenarien ein Text geschrieben, was Alltag ist, wie Petra Sorge kürzlich zugab auf Cicero.de – unglücklicherweise wurde dabei die Spekulation, Heynckes würde zu Real Madrid wechseln, aufgeschaltet. Und so eine kurzzeitige Falschmeldung.

Auf „Google News“ ist die Schlagzeile nach wie vor zu lesen:

Screenshot google.de
Bild: Screenshot google.de

Sowas darf sich die NZZ nicht erlauben. Punkt.

Einen weiteren Screenshot mit einer Entschuldigung der Redaktion hat Medienspiegel.ch.

  1. Stimmt eigentlich, auch die NZZ darf mal einen Fehler machen.

    Wiederum hätte ich als Leser keine Mühe, zu warten, bis die Ergebnisse der Pressekonferenz bekannt sind und der Journalist das aufgeschrieben hat. Von mir aus muss die NZZ keine Texte vorschreiben. Schnell sein ist ja schon gut, dann aber zwingend richtig. Denn wenn jemand angewiesen ist auf die Erhaltung ihres hervorragenden Rufs, dann die NZZ.

    Dass so viele einigermassen empört reagieren auf diesen Fehler, ist doch auch ein gutes Zeichen. Man erwartet etwas von der NZZ, und zwar nur das Beste. Schlimmer ist, wenn Fehler nicht auffallen und/oder das den Lesern egal ist.

  2. @Ronnie Grob: Wir nehmen zur Kenntnis, dass sich NZZ.ch so etwas nicht erlauben darf. Anmerkung dazu: Wer noch nie einen Fehler begangen hat, werfe den ersten Stein . . .

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