Dank dem „Welschwoching“ ist die „Weltwoche“-Titelgeschichte vom 29. Februar nun frei im Web verfügbar. Auf französisch, nicht auf deutsch.
Nachdem 20min.ch noch am 1. März „Die Welschen wollen nicht die Griechen sein“ vermeldete, behauptete man nur vier Tage darauf: Die Romands sind stolz auf ihre „Welschwoche“ Die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen, denn „die Welschen“ und „die Romands“ wollen vielleicht doch nicht alle genau das Gleiche.
Trotzdem hat sich eine schöne Debatte entwickelt, in der Romands und Deutschschweizer auf französisch und deutsch wild durcheinander diskutieren, als wäre die Willensnation Schweiz das Schönste und Natürlichste der Welt. Hier ein paar Artikel zum Durchlesen:
Les Grecs de la Suisse (weltwoche.ch, Andreas Kunz, französische Version)
Réponse à la Weltwoche : Les Alémaniques, ces Suisses jaloux de ne pas être Romands (facebook.com, Antonio Hodgers, französische Version)
Les Romands portent un toast hilare à la «Welschwoche» (lematin.ch)
Köppelsche Provokation und ihr Echo (politblog.tagesanzeiger.ch, Laureline Duvillard)
Gegründet wurde die Facebook-Gruppe „Welschwoching“ mit dem Ziel, Sinn für Humor zu beweisen:
Montrons aux responsables de cette publication qu’ils ont oublié que nous avions le sens de l’humour et qu’ils se trompent.
Ich finde, das ist gut gelungen. Eigentlich muss man Komplimente reihum verteilen: Der Weltwoche für das gelungene Anreissen einer Debatte und dem Zulassen von Gegenpositionen, den Reagierenden für die gelassene Art der Retourkutsche, überhaupt allen, die dazu beitragen, dass in der Schweiz nicht nur immer in hermetischen Räumen diskutiert wird, besonders hervorzuheben ist dabei die gute Arbeit des Newsnetz-Politblog.
Das Internet bringt die Landesteile näher zusammen, dieser Befund ist eindeutig. Noch schöner wäre eigentlich nur, wenn alle Teile der Debatte konsequent online verfügbar wären.
Nachtrag, 9. März 2012: Die Einführung einer Romand-Viertelstunde klingt wie eine gute Idee. Und so könnte das aussehen: