Werbung neben der Auslandspolitik

Marketingleute der Zeitungen versuchen den Anzeigenkunden klar zu machen, warum Werbung auch im Auslandsteil wirkt.

Weltgeschehen

AZ-Medien-Verleger Peter Wanner hat an der diesjährigen Verlegertagung in Interlaken erzählt, dass die Arbeitsgruppe Gattungsmarketing, der er vorsteht, Ausgaben in der Höhe von 1,9 Millionen Franken jedes Jahr geplant habe. Nicht wenig Geld, aber offenbar verspricht man sich im Verlegerverband, diese Summe von neu überzeugten Werbekunden wieder hereinzuholen.

Die ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft in Frankfurt am Main, nach eigenen Angaben „die zentrale Marketingorganisation der Zeitungen und Zeitungsgruppen in Deutschland“, hat auch Geld in die Hand genommen. Und diesen, durchaus witzigen Clip ins Netz gestellt:

Wer ihn sich bis ganz zum Schluss ansieht, kommt vielleicht zur Überzeugung, im Auslandpolitikteil der Zeitung Werbung zu schalten.

Doch eigentlich braucht es dafür nur etwas gesunden Menschenverstand. Wer in seiner Lieblingszeitung weiterhin eine grossartige Auslandspolitikberichterstattung lesen will, schaltet seine Inserate neben der Auslandspolitikberichterstattung. Wer weiterhin einen herausragenden Sportteil will, schaltet Anzeigen im Sportteil. Und wer weiterhin ein Feuilleton will, kauft Werbefläche im Feuilleton.

Interessant auch, was auf der den Spot begleitenden Website zu lesen ist:

Heute kann sich jeder überall informieren. Niemals war der Zugang zu Informationen leichter. Doch eins hat sich nicht geändert: Nach wie vor ist die Information am wertvollsten, die seriös, glaubwürdig und vertrauenswürdig ist.

Ganz genau. Eigentlich sollte damit klar sein, welche Richtung der Journalismus einschlagen muss.

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