Neuerliches Revirement beim Blick. Werner De Schepper tritt als Chefredaktor des „Blick“ zurück. Nach einer Auszeit will der Theologe und Journalist als Leiter Politik von Blick und Sonntagsblick im Berner Bundeshaus sowie als politischer Korrespondent und Autor tätig werden.
Per sofort übernimmt der bisherige Stellvertreter De Scheppers, Rolf Cavalli, die interimistische Leitung der grössten Kauf-Tageszeitung des Landes. Ringier schafft damit am Vorabend der Jahrespressekonferenz des Verlags Tatsachen. Unter der Leitung De Scheppers hat der Blick zu einem lieberalen, mitunter sozialdemokratischen Stil gefunden. Der Vormarsch von Gratiszeitungen wie 20 Minuten und dem hauseigenen „Heute“ hat dem Boulevard-Blatt aber hart zugesetzt. Auch eine von de Schepper umgesetzte Umstellung des Formats auf Tabloid konnte den Auflagenschwund nicht aufhalten.
Der an der Universität Freiburg in katholischer Theologie und Journalistik ausgebildete De Schepper amtete seit Februar 2003 als Blick-Chefredaktor. Zuvor war er unter seinem Vorgänger Jürg Lehmann während drei Jahren stellvertretender Redaktionsleiter. Der heute 41jährige war davor unter anderem bei den „Solothurner Nachrichten“, der Nachrichtenagentur SPK, bei der „Schweizer Illustrierten“ und beim „Sonntagsblick“ tätig.
Erst vor einem Monat hat das Schwesterblatt Sonntagsblick einen Wechsel an der Spitze zu verkraften gehabt, als Christoph Grenacher vom SI-Mann Marc Walder abgelöst wurde. (pv.ch)