Und hier eine weitere Folge der unendlichen Serie «Journalisten im Schnellzug Zürich – Bern»:
Kürzlich prallten zwei Männer ineinander, die beide im letzten Augenblick auf den 17.30-Uhr-Intercity nach Zürich gesprungen waren. Überraschtes Hallo. Auf Tuchfühlung gegangen waren: ein prominenter Vertreter des Verlegerverbandes «Schweizer Presse» sowie ein Gegenpart bei «Impressum – Die Schweizer JournalistInnen». Eigentlich hätten sie sich erst in einigen Wochen im «Eidgenössischen Einigungsamt» treffen sollen, welches die Sozialpartner Verleger und Journalisten in Sachen GAV aufgeboten hat. Die beiden nutzen den Zufall für ein informelles Gespräch – wegen der vielen Ohren in so einem Intercity jedoch zu Alltagsthemen wie Ferienerlebnisse oder Kochen für Freunde. In Zürich trennte man sich mit dem Gruss «Wir sehen uns im Einigungsamt!» Am nächsten Morgen früh im Büro bemerkte der Journalistenvertreter, dass ihm eine Dokumentenmappe mit wichtigen Unterlagen von Impressum abhanden gekommen war. Sein Verdacht fiel sofort auf den Verlegermann. Dieser jedoch verneinte glaubwürdig; und bedauerte fast ein wenig, die wichtige Mappe nicht zu haben. Eine Suchmeldung bei den SBB brachte ebenfalls nichts zum. Dafür wurde sie am Tag darauf per Post zugestellt – ein anderer Pendler hatte die schlicht und einfach im Zug liegen gelassene Mappe gefunden.
Fazit: An allem ist Schweizer Presse nicht Schuld. (g.ossip)