Woher Du gekommen bist

Im australischen Fernsehen werden Leute mit starken Meinungen zu Asylfragen mit der Wirklichkeit konfrontiert.

Go Back To Where You Came From

Stellen wir uns eine Gruppe mit Karin Keller-Sutter, Christoph Mörgeli, Ueli Leuenberger, Balthasar Glättli, Maria Bernasconi und Silvia Schenker vor. Gemeinsam fliegen sie, vom Fernsehen begleitet, nach Lagos, Mogadischu und Kabul, in ein Flüchtlingscamp in Kenia und ins Kriegsgebiet in Irak oder Syrien. Und zwar nicht in irgendwelche Hotels, sondern dorthin, wo Flüchtlinge her kommen (oder auch nicht).

Das australische öffentlich-rechtliche Fernsehen SBS hat das gemacht und zwei Staffeln abgedreht, beides mal mit Leuten, die klare Haltungen und starke Meinungen haben zu Flüchtlingen. Die erste Staffel versammelte Leute aus dem Volk, die zweite prominente Figuren, auch aus der Politik.

In der ersten Staffel mussten die Teilnehmer gleich zu Beginn die Handys abgeben und auch alles Geld. Dann geht es die Reise der Flüchtlinge rückwärts: Zuerst leben sie in Australien mit anderen Flüchtlingen, dann geht es auf ein Boot, und schliesslich landen sie in anderen Ländern und sehen, wie es Flüchtlingen dort ergeht.

Fragwürdig? Ich finde nicht. Es sei denn, die Szenen sind gestellt. Wie so oft bei heutigen TV-Dokus ist nicht genau zu entscheiden, welche der Emotionen inszeniert sind und welche echt. Aber ein guter Einblick in die Realität von Flüchtlingen und Asylsuchenden ist es auf jeden Fall. Und Einblicke in die Realität sind oft das beste Gegenmittel gegen womöglich allzu pauschalisierende Meinungen.

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