Woz next? Ein Antipol!

Ein bunter Haufen von „fortschrittlichen“ Gruppen aus der ganzen Schweiz wollen mit einer neuen Wochenzeitung namens „Antidot“ den linken Rand der Presselandschaft bereichern. Das Magazin soll als Sprachrohr der „widerständigen Linken“ dienen – und dürfte vor allem der WoZ wehtun.

Die Liste des „Antidot“-Kollektivs ist lang und sieht nach breit abgestützter Trägerschaft aus: von den Aktiv Unzufrieden, St. Gallen, der Alternativen Listen in Schaffhausen und Zürich, der Antifa in Bern, Attac Schweiz, Augenauf, Zürich, Basiskollektiv ReBelle, Bern, Bündnis Alle gegen Rechts, Bern, DADAvos, Graubünden, Denk:mal, Bern, Direkte Solidarität mit Chiapas, Zürich, Frauenstelle Radio LoRa, Zürich, über sehr regionale Initativen wie Genossenschaft Durchbruch Josefstrasse, Zürich und Genossenschaft Durchbruch Tellstrasse, Zürich, und Gruppierungen wie Grundrechte.ch, Grüne Partei Bern – Demokratische Alternative, IG Sozialhilfe, Zürich, IKU Boa, Luzern, Infoladen Kasama, Zürich, Infoladen Romp, Luzern, Intercomestibles, Zürich, Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule IKuR, Bern, Junge Alternative JA!, Bern, Longo Mai, PdA St. Gallen, PFG Politische Frauengruppe St. Gallen, Sans-Papiers Kollektiv Zürich, Shedhalle, Zürich; Soal/Solidarität, Basel, Solidarité sans frontières, Stiftung Salecina, Maloja bis zum Verein Café-Bibliothek, St. Gallen und dem Verein Tour de Lorraine in Bern, sind aus dem linken Kuchen Hinz und Kunz vertreten, aber kein richtig potenter Träger. Vielleicht sind es auch nur die potentiellen Inserenten.

„Wir beginnen klein aber fein, werden die Medienlandschaft jedoch über kurz oder lang von links unten aufrollen“, schreibt die neu formierte Redaktion in einer Ankündigung. Das Heft „Antidot“ wird nach den Plänen der Initianten ab nächsten Monat jeweils Freitags erscheinen. Als Alternative zur mitunter langfädigen WoZ wollen die Antidots „kurze, prägnante Geschichten“ bringen, und auch den „einen oder anderen Primeur.

Die Nullnummer zeigt, wo es lang gehen soll: „Widerstand, Streik, soziale Fragen, Demonstrationen“ aus aller Welt stehen im Mittelpunt der Berichterstattung. Das Probabo für 12 Ausgaben kostet 30 Franken, ein Jahresabo 160 Franken. Bis Ende des Jahres muss der Neuling auf 2000 Abonnenten kommen, sonst wird es finanziell eng. Von der WoZ lernen können die Macherinnen und Macher, wie man sich durch Ebbe ind er Kasse rudert. (pv.ch)