Zeit für Journalismus

Was Frankie Boy uns schreibt, ist wie Balsam: „So funktioniert der wirkliche Journalismus: intellektuell und emotional, narzisstisch und altruistisch, libertär und autoritär, oft auch chaotisch.“ Genau. Und: „Wenn Journalismus etwas mit Aufklärung zu tun haben soll, dann muss unser Thema wieder das Handwerk sein: das Ringen um das Wort.“ Gut gebrüllt. „Kämpfer müssen wir sein, leidenschaftliche: für unseren Journalismus.“ Ja. Und unsere Chefs mögen bitte auch kämpfen.

Einen Espresso lang habe ich über die jüngsten Sätze von Frank A. Meyer nachgedacht.  Geriet  mit ihm ins Träumen, als er vorschwärmte, „von einer längst versunkenen Zeit, als der Chefredaktor spätabends den letzten Text umschrieb, die letzte Schlagzeile formulierte und anschliessend mit den letzten Kollegen in die letzte Kneipe zog – um über das Blatt von morgen zu diskutieren“. Herr Meyer, vorbei und vergessen. Macht heute keiner mehr, nicht mal mehr die Kollegen untereinander. Die wollen nur eins, nach Hause, weg von hier, ciao Newsroom.

Schön wär’s, wäre es so: „Die Redaktion ist ein Klub, der die Gesellschaft durch Geschichten aus ihrer eigenen Mitte heraus gestaltet.“ Sie sind ja auf ihrem Aussenposten ein wenig weit weg für die Innensicht. Die Tasse war leer, ich denke, Recht hat er, der liebe Frankie: „Es ist wieder Zeit für Journalismus!“

Frank A. Meyer «It’s the journalism, stupid!» – auf blick.ch: 
http://www.blick.ch/news/fam/its-the-journalism-stupid-144936

It’s the rhyme, frankyboy! (ugugu):
http://blogdessennamenmansichnichtmerkenkann.
wordpress.com/2010/04/19/its-the-rhyme-frankyboy/