Zeyer wieder in der Weltwoche

René Zeyer forderte im Januar 2012 Roger Köppel auf, sich zu entlassen und die „Weltwoche“ einzustellen. Im Januar 2013 schreibt er wieder für das Wochenmagazin.

Screenshot weltwoche.ch

Vor einem Jahr teilte René Zeyer ganz schön aus gegen die „Weltwoche“, auf „Journal 21“.

So schrieb er am 8. Januar 2012 im Text „Köppel muss gehen – Alles andere würde dem Schweizer Journalismus schaden“:

Das Skandalblatt «News of the World» wurde am 10. Juli 2011 eingestellt. Es ist Zeit, dass die «Weltwoche» diesem Beispiel folgt. (…)

Aber die Vorstellung hat doch etwas Verlockendes, dass man, weil der Besitzer, Verleger und Chefredaktor Köppel nicht die Grösse eines Rupert Murdoch hat, ihm seine «Weltwoche» einstellt. Das ist kein Eingriff in die Pressefreiheit, sondern ihre Verteidigung.

Es folgte am 19. Januar 2012 der Text „Trübe Quellen – Ein Desaster für den Recherchierjournalismus“:

Genauso interessant ist, dass die hier schon vor einiger Zeit begründet vorgetragene Forderung, dass der für dieses Schlamassel verantwortliche Chefredaktor sein Amt zur Verfügung stellen muss, nur als übertriebene und eher humoristisch zu betrachtende Randnotiz in den Medien aufgenommen wurde. Liebe Kollegen von der schreibenden Zunft, ist euch eure eigene Reputation wirklich so wenig wert?

Heute, rund ein Jahr später, schreibt er wieder für die „Weltwoche“ unter Roger Köppel. Im Jahr 2013 waren bisher von Zeyer die Texte „Banken: Kriecht zu Kreuze!“ in Ausgabe 2 und „Es ist Wirtschaftskrieg, Dummkopf“ in Ausgabe 4 zu lesen.

Einen Sinneswandel mag Zeyer auf Anfrage nicht feststellen. Und von der damaligen inhaltlichen Kritik will er nichts zurücknehmen (die er ja so gemeint hat und nicht anders).

Das Vorgehen von Köppel, auch die härtesten Kritiker wieder zum Zug kommen zu lassen, könnten sich auch andere Chefredaktoren zum Vorbild nehmen. Es ist und bleibt erfreulich, wenn auch härteste Kritiker wieder zur Zusammenarbeit finden. Am Ende geht um Inhalte, nicht um Eitelkeiten.