«Zürcher Medienschaffende mögen mich nicht besonders»

Der ZPV zu Besuch bei der FIFA und seinem Präsidenten Joseph Blatter. 

Als die Tür aufgeht, und Joseph Blatter mit seinem Gefolge ins Auditorium kommt, gibt es Szenenapplaus – für den Überraschungsgast an seiner Seite. Es ist Christian Constantin, der streitbare Präsident des FC Sion, und wie Blatter ein Walliser. Über die bevorstehenden Staatsratswahlen in ihrem Heimatkanton hätten sie gesprochen, scherzt Blatter, der am Sonntag 77 Jahre alt geworden ist. Constantin nimmt auf einem der Ledersessel Platz und Blatter nimmt uns mit auf einen kleinen Tour de horizon des globalen Fussballs.

Blatter und Constantin
Blatter und Constantin

Er spricht über Emotionen beim populärsten Sport überhaupt, den eine Milliarde Menschen direkt oder indirekt ausüben, über die oft verkannte Bedeutung der FIFA bei Regeln und der Finanzierung von Sport-Infrastruktur, über die akuten Gefahren, die Wettmanipulationen, Gewalt und Rassismus in den Stadien für den Fussball mit sich bringen. Und er stellt sich den kritischen Fragen der 70 Gäste des ZPV. Besonders die Beziehung des grössten Sportverbands der Welt zur Stadt, in dem dieser seit 1932 seinen Sitz hat, sind ihm einige kritische Bemerkungen wert.

Sitzungszimmer des Exekutiv-Komitees
Sitzungszimmer des Exekutiv-Komitees

Dass «Zürcher Medienschaffende mich nicht besonders mögen » etwa, oder das eine Mehrheit im Gemeinderat wegen zu wenig verkaufter Bratwürste und zu vielen teuren Kottelets den Baurechtszins im Sonnenberg erhöht haben möchte, oder dass es mit dem Stadionbau nicht vorwärtsgehen, von dem sich die FIFA wieder distanzieren musste, nachdem die Stadt auf Stehplätze und Eisengitter bestand, «die auf der ganzen Welt aus den Stadien verbannt werden». Dann kickte der agile Blatter, der selbst wieder mit dem Training begonnen hat, einen Ball in den Saal und eilte zum, nächsten Termin.

Die WM-Bälle
Die WM-Bälle

Betreut von einem Team mit Giovanni Marti, dem früheren Pressechef des FCZ und Radio24-Mann, dem für Kommunikation und Public Affairs zuständigen Alexander Koch, der uns mit zwei Präsentationen zahlen und Fakten zur FIFA nahe brachte, sowie dem Ex-Kollegen Walter de Gregorio, dem mächtigen Medienverantwortlichen im mächtigen Verband. Eine Führung durch die heiligen Hallen, dem beeindruckenden Home of FIFA, sowie ein ungezwungener Apero rundete den interessanten Besuch ab. (Fotos: Niklaus Stauss)

Aktuell: Ein Interview mit Joseph Blatter im Tages-Anzeiger

Im FIFA-Empfang
Im FIFA-Empfang