Zürcher Journalistenpreis 2010 – die Presseschau

Die Fotos vom Anlass gibt es hier… Die Beiträge in der NZZ, im Blick, im Tages-Anzeiger, im Landboten, in persoenlich.com und im Kleinreport.

Neue Zürcher Zeitung, 28.05.2010, Seite 19

Brot der Demokratie

Zürcher Journalistenpreis 2010

bah. Am Donnerstagabend sind im Bernhard-Theater fünf Journalisten mit dem mit 10 000 Franken dotierten Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet worden. Der Preis für das Gesamtwerk ging an Balz Bruppacher. Er hatte vor 30 Jahren den Schweizer Dienst der Nachrichtenagentur AP mit aufgebaut und ihn 26 Jahre lang als Chefredaktor geführt. Die Auszeichnung wollte Andrea Masüger auch als Würdigung aller Agenturjournalisten verstanden wissen, die, meist unbekannt, wichtige Arbeit leisteten.
Der Preis der Kategorie Zeitschrift ging an Mathias Ninck, Redaktor beim «Magazin». Er wurde für seinen Bericht zum ehemaligen eidgenössischen Untersuchungsrichter Ernst Roduner ausgezeichnet. Dass er sich viel Zeit für eine gründliche Recherche habe nehmen können, sei mit ein Grund für seinen Erfolg, sagte Ninck. Viktor Dammann, Kriminalreporter beim «Blick», wurde für die Aufdeckung der Vorfälle im Pflegezentrum Entlisberg in der Kategorie Zeitung ausgezeichnet. Sein Umgang mit der Geschichte verrate einen Boulevard-Profi, der sich der Sache und den Opfern verpflichtet fühle, hob Susanne Mühlemann hervor.

Der Nachwuchspreis ging an Lukas Messmer und Christian Kündig. Ihre in der «Zürcher Studierendenzeitung» erschienene Reportage «Die Endstation», für die sie 24 Stunden in einer verruchten Bar verbracht hatten, wurde von Margrit Sprecher als vergnüglicher und unvoreingenommener Bericht gelobt.
Als Gastreferent mahnte Heribert Prantl, Leiter der innenpolitischen Redaktion der «Süddeutschen Zeitung», eindringlich an die Aufgabe des freien Journalismus als «tägliches Brot der Demokratie». Die Angst vor der Konkurrenz des Internets sei unbegründet, und Sparmassnahmen seien kurzsichtig. Wichtiger denn je sei hingegen ein neugieriger, aufklärerischer und integrer Journalismus.


Blick, 28.05.2010, Seite 1

Viktor Dammann enthüllte Pflege-Skandal

Ausgezeichneter BLICK-Journalist

Grosse Ehre für BLICK-Gerichtsreporter Viktor Dammann. Für seine Artikelserie zum Pflegeskandal im Zürcher Pflegeheim Entlisberg erhielt er gestern den Zürcher Journalistenpreis.

In monatelanger Recherche hatte er aufgedeckt, wie Pflegeschwestern Patientinnen gedemütigt und dies mit dem Handy gefilmt hatten. Dammanns Artikelserie führte zu Verhaftungen, zu Verurteilungen, zudem zu Reformen im Pflegewesen.

«Fakten und Sachlichkeit haben seine Berichte ausgezeichnet, nicht die helle Empörung», so Jury-Mitglied Susanne Mühlemann in der Laudatio: «Dammann ist ein Boulevard-Profi, der sich den Opfern verpflichtet fühlt.» In seiner Dankesrede sagte Dammann, die Recherche im Pflegeskandal habe ihn emotional stark mitgenommen: «Ich konnte zuerst nicht glauben, dass es solche Dinge in unseren Pflegeheimen gibt.»

Weitere Preisträger sind: Ex-AP-Chefredaktor Balz Bruppacher für sein Gesamtwerk, Mathias Ninck vom «Magazin» für ein Porträt des Richters Ernst Roduner sowie Christian Kündig und Lukas Messmer von der «Studierendenzeitung» für eine Reportage über die «Gräbli-Bar» im Zürcher Niederdorf.


Tages-Anzeiger, 28.05.2010, Seite 17

Preise für «Magazin»-Redaktor und «Blick»-Reporter

Fünf Journalisten sind mit dem Zürcher Journalistenpreis 2010 ausgezeichnet worden. Darunter zwei Junge und zwei alte Profis.

Zürich – Vor allem einer der Preisträger hat sich die Auszeichnung mit Disziplin und guten Nerven verdient: «Blick»-Reporter und Boulevard-Profi Viktor Dammann (in der Kategorie Zeitung). Er wusste Monate vor den anderen über die skandalösen Zustände im Zürcher Pflegeheim Entlisberg, wo das Personal Patientinnen quälte und dabei filmte. Dammann verzichtete auf das Ausschlachten der Story, um die Strafuntersuchung nicht zu gefährden. Er berichtete erst nach der Verhaftung einer Pflegerin – gleichzeitig mit allen anderen.

Der Preis für das Gesamtwerk ging an Balz Bruppacher, der vor 30 Jahren den Schweizer Dienst der Nachrichtenagentur AP mit aufgebaut und 26 Jahre lang als Chefredaktor geführt hatte. Er habe «im Stillen grossartigen Journalismus geleistet» und mit seinen Wirtschaftsanalysen «Geschichte geschrieben».

Den Preis in der Kategorie Zeitschrift – 10 000 Franken, wie die anderen Preise auch – ging an «Magazin»-Redaktor Mathias Ninck für seinen Bericht über Ernst Roduner, den ehemaligen eidgenössischen Untersuchungsrichter. Ninck habe in den Justizapparat hineingeleuchtet, der sich ungern in die Karten blicken lasse, so die Jury.

Der Nachwuchspreis ging an Lukas Messmer und Christian Kündig, die 24 Stunden in einer verruchten Bar für eine Reportage in der «Zürcher Studierendenzeitung» verbrachten. (rba)


Der Landbote, 28.05.2010, Seite 25

Journalistenpreis 2010 vergeben

Zürich – Gestern wurden fünf Journalisten mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet. Ihre Arbeiten zeugten von einem «hohen Niveau des Medienschaffens in der gedruckten Presse», teilte die Stiftung Zürcher Journalistenpreis mit. Ausgezeichnet wurden Balz Bruppacher, der vor 30 Jahren den Schweizer Dienst der Nachrichtenagentur AP mit aufgebaut und 26 Jahre lang als Chefredaktor geführt hat, für das Gesamtwerk, Viktor Dammann für seinen Beitrag zur Aufdeckung der Vorfälle im Pflegezen-trum Entlisberg in der Kategorie Zeitung, Mathias Ninck für seinen Bericht über Ernst Roduner, den ehemaligen eidgenössischen Untersuchungsrichter in der Kategorie Zeitschrift sowie Christian Kündig und Lukas Messmer in der Kategorie Nachwuchs.

Die Auszeichnung wird seit 1981 jährlich verliehen. Pro Kategorie werden 10 000 Franken vergeben. (sda)


persoenlich.com, 28.05.2010, 

Zürcher Journalistenpreis: Fünf Journalisten ausgezeichnet
 
Balz Bruppacher für Gesamtwerk geehrt.
 
Balz Bruppacher (Gesamtwerk), Viktor Dammann (Kategorie Zeitung), Mathias Ninck (Kategorie Zeitschrift) sowie Christian Kündig und Lukas Messmer (Kategorie Nachwuchs) sind am Donnerstag in Zürich mit dem Zürcher Journalistenpreis 2010 ausgezeichnet worden. Ihre Arbeiten zeugten von einem „hohen Niveau des Medienschaffens in der gedruckten Presse“, teilte die Stiftung Zürcher Journalistenpreis mit. Die Auszeichnung wird seit 1981 jährlich verliehen. Pro Kategorie werden 10’000 Franken vergeben. Eingereicht wurden 121 Beiträge.

Balz Bruppacher, der vor 30 Jahren den Schweizer Dienst der Nachrichtenagentur AP mit aufgebaut und 26 Jahre lang als Chefredaktor geführt hat, habe mit seinen Berichten – vor allem mit den Analysen im wirtschaftlichen Bereich „Geschichte geschrieben“, sagte Jurymitglied Andrea Masüger. Die Auszeichnung des Agenturjournalisten sei zudem „ein Denkmal für alle, die im Schatten stehen, und die im Stillen grossartigen Journalismus leisten“. Der Schweizer AP Dienst wurde im Frühjahr eingestellt.

Für seinen Beitrag zur Aufdeckung der Vorfälle im Pflegezentrum Entlisberg, in dem Pflegende Patientinnen demütigten und filmten, erhielt der Gerichts- und Kriminalreporter des „Blick“, Viktor Dammann, den Preis in der Kategorie Zeitung. Die Umsetzung der Geschichte, verrate einen „Boulevard-Profi, der sich der Sache und den Opfern verpflichtet fühlt“, so die Jury. „Magazin“-Redaktor Mathias Ninck bekam den Preis in der Kategorie Zeitschrift für seinen Bericht über Ernst Roduner, den ehemaligen eidgenössischen Untersuchungsrichter. Ninck hat laut Jury „hineingeleuchtet in den Schweizer Justizapparat, der sich ungern in die Karten blicken lässt“.

Der Nachwuchspreis ging an Lukas Messmer und Christian Kündig für eine Reportage in der „Zürcher Studierendenzeitung“. Sie hätten einen mitreissenden 24-Stunden-Bericht aus einer verrauchten und verruchten Bar verfasst, befand die Jury. (sda) 
http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=88685

 
Klein Report, 28.05.2010

Fünf Gewinner beim Zürcher Journalistenpreis 2010

Von 121 eingereichten Arbeiten zeichnet die Jury des Zürcher Journalistenpreis 2010 Balz Bruppacher, Viktor Dammann, Mathias Ninck, Christian Kündig und Lukas Messmer aus. Die Preise sind mit je 10 000 Franken dotiert. An der Feier zur 30. Preisverleihung im Zürcher Bernhard-Theater sprach Heribert Prantl, Inlandchef der «Süddeutschen Zeitung», über die «Pressefreiheit als tägliches Brot der Demokratie». In einem humoristischen Kontrapunkt gab zum Abschluss der Aargauer Autor und Slam-Poet Simon Libsig «erfundene, aber wahre Storys» zum Besten.

Balz Bruppacher, der vor 30 Jahren den Schweizer Dienst der Nachrichtenagentur AP mit aufgebaut und 26 Jahre lang als Chefredaktor geführt hat, erhält den diesjährigen Preis für das Gesamtwerk. Mit seinen Berichten – vor allem mit den Analysen im wirtschaftlichen Bereich – habe Bruppacher «Geschichte geschrieben», würdigte Andrea Masüger den langjährigen Agenturjournalisten.

Für seine Enthüllung des Skandals im grössten Zürcher Pflegezentrum Entlisberg, in dem das Pflegepersonal Patientinnen demütigte, erhält der Gerichts- und Kriminalreporter des «Blick», Viktor Dammann, den Preis in der Kategorie Zeitung.

Mathias Ninck erhält den Preis in der Kategorie Zeitschrift für seinen Bericht zu Dr. E. Roduner, dem ehemaligen eidgenössischen Untersuchungsrichter. Der «Magazin»-Redaktor habe die Geschichte eines Mannes erzählt, der «dem Bild vom unabhängigen, unbefangenen und objektiven Richter» einfach nicht entsprechen wollte, sagte Jury-Präsident Fredy Gsteiger in der Begründung.

«Pure Leselust» führte Margrit Sprecher als ebenso einfache wie seltene Begründung für die Auszeichnung mit dem Nachwuchspreis an, der an Lukas Messmer und Christian Kündig geht. Für die in der «Zürcher Studierendenzeitung» erschienene Reportage seien «Reporter der guten, alten Schule» am Werk gewesen, die «mit der Frische ihres Blicks und ihrer Sprache und der Freude am Erleben» volle 24 Stunden in einer verrauchten und verruchten Bar zubrachten.

Die Jury setzt sich zusammen aus Fredy Gsteiger, Präsident (Radio DRS), Andrea Masüger («Südostschweiz»), Susanne Mühlemann («Bilanz»), Margrit Sprecher (freie Publizistin) und Marco Meier (Radio DRS). 
http://www.kleinreport.ch/print_meld.phtml?id=56259