Züri West

Der Zusammenschluss von Tamedia und Espace-Gruppe eröffnet neue publizistische Perspektiven. BZ und Bund haben es vorgemacht.

Die Konzentration in der Branche nimmt eine neue Dimension an. Die beiden in ihren Verbreitungsgebieten dominanten Medienunternehmen Tamedia AG und „Espace Media Group“ gehen zusammen. Tamedia will dazu für 205 Mio. Fr.  plus 600000 TAMN-Aktien einen Anteil von 80 Prozent des Espace-Aktienkapitals von den Familien Reinhardt und Graffenried kaufen. Damit kommen „Berner Zeitung“ und „Bund“ unter die Fittiche von Werdstrassen-König Martin Kall.

Die beiden Berner Tageszeitungen haben bereits vorgemacht, wie man die Redaktions-Zitrone auspresst. Im so genannten „Berner Modell“ produzieren die beiden schlank gesparten Sportredaktionen ihren „Content for people“ frei wechselnd für beide Blätter. Dass dabei das Niveau gelitten hat, steht für die Medienkonsumenten in der Hauptstadt ausser Frage. Wir freuen uns schon auf den „Bärner-Tipp“, den gemeinsamen Mittelland-Sportteil, und den Emmental-Split. Erklärtes „Ziel des Zusammenschlusses ist die Nutzung von Synergien und die gemeinsame Lancierung neuer Medienprodukte“, säuselt das Communiqué aus Kalls Vorzimmer. (pv.ch)

Grosser Schritt nach vorne oder Geld für tote Bäume verpulvert? Tamedia-CEO Martin Kall