Zwei Gewinner, 50 Verlierer

Der Tagi hat ein neues Chefredaktorium. Res Strehle und Markus Eisenhut sollen das Blatt aus der Krise führen. Ihre erste Aufgabe: Geschätzte 50 Überzählige aus den Regionalbüros und der Zentralredaktion hinausjagen.

Ein weisses Rauchwölklein ist an der Werdstrasse aufgestiegen: Habemus zwei neue Papeli. Res Strehle, Doktor der Ökonomie und Co-Gründer der Woz, und Markus Eisenhut, Statthalter der Tamedia in Bern und 20-Minuten-Projektierer, waren die Favoriten um die Nachfolge von Peter Hartmeier. Nun dürfen sie also ran. Und müssen als erstes ausmisten.

Ihr Konzept sieht eine abgespeckte Zeitung mit nur noch vier Bünden vor, das eine «Anpassung der Kostenstruktur an die in den letzten Jahren deutlich zurückgegangenen Werbe- und Vertriebserlöse» erfordert, wie es der Online-Bericht aus dem eigenen Hause kryptisch formuliert. Zu Deutsch: «Einsparungen in Redaktion, Verlag und in der Produktion, ein Personalabbau in noch offener Höhe sowie Frühpensionierungen».

Insider gehen davon aus, dass bis zu 50 Stellen zur Disposition stehen, denn der Tagi hat viel Fett angesetzt, zuletzt vor allem in der Newsnetz-Redaktion und in den Aussenposten. Ab Herbst 2009, wenn der verschlankte Tagi erstmals erscheinen soll, wird die Leserschaft sehen, was noch übrigbleibt vom Flaggschiff der Werdstrasse.

Strehles und Eisenhuts Ideen sehen vor «über starke Ressorts sowie ein gut ausgebautes Korrespondentennetz und in Zusammenarbeit mit dem Newsnetz und News vermehrt die Stärken eines umfassenden Medienverbundes» auszuspielen. «Die Regionalisierung des Tages-Anzeigers wird fortgesetzt und mit der Zusammenführung sämtlicher regionalen Berichte in einem Bund im Hauptblatt gestärkt.». So kann man das auch sehen. Wir wünschen gutes Gelingen! (pv.ch)eisenhut_strehle.jpg

(Quelle: Newsnetz)