Test. Bild: Janosch Tröhler

«Es ist einfach nicht der Moment, um mit allen Chefs zu feiern»

Tamedia feierte am Mittwochabend sein 125-jähriges Bestehen in der Samsung Hall in Dübendorf mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In Bern fand derweil ein Alternativfest statt.

Als zynisch haben mehrere Tamedia-Angestellte in Bern die Einladung des Konzerns zur 125-Jahr-Feier empfunden. Hintergrund sind befürchtete Sparmassnahmen in den nächsten Wochen und Monaten. «Es ist einfach nicht der Moment, um mit allen Chefs zu feiern», sagt Jürg Steiner, Präsident der Personalkommission der Berner Zeitung.

 

 

Auf eine interne Umfrage der Personalkommission zu einem möglichen Boykott hatten sich 50 Personen gemeldet. Mehrere davon schlugen vor ein Alternativfest durchzuführen. Steiner sagt: «Es war nicht das Ziel, einen Kampfanlass oder eine Demonstration zu organisieren. Wir wollen auch feiern und fröhlich sein, aber einfach nicht an diesem pompösen Fest in Dübendorf.»

 

Steiner betont, dass man kein Problem mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe, die den offiziellen Anlass in Dübendorf besuchen würden: «Jeder soll sich frei fühlen. Es gibt auch Gründe, nach Dübendorf zu gehen, etwa um Kollegen aus Zürich zu treffen.» Diese Gelegenheit wurde dann auch von den meisten Angestellten wahrgenommen.

 

 

In Bern war alles eine Nummer kleiner. Es war ein unbeschwertes Low-Budget-Fest mit Suppe und Wienerli, kurz Supinerli, ein kleiner Seitenhieb gegen Verwaltungsratspräsident Pietro Supino. Das Essen wurde vom Berufsverband Impressum und der Gewerkschaft Syndicom gesponsert.

Insgesamt gegen 100 Personen liessen sich im Mappamondo in Bern blicken, darunter auch Angestellte der kürzlich streikenden SDA und des Radiostudios Bern, dem die Verlegung nach Zürich droht.

 

 

Und während in Dübendorf Rapper Manillio und das Zürcher Duo Dabu Fantastic spielten, traten in Bern das lokale Duo Immerblau sowie Trampeltier with Love auf. Beide sprachen während ihren Auftritten den Elefanten im Raum – Tamedia – an.

 

 

 

Auch das Onlineportal Nau berichtete über das Alternativfest in Bern.