Die NZZ feiert ihre neue Website mit Binärcode auf der Titelseite der Printausgabe.
Heute morgen ist wohl einigen regelmässigen Lesern die NZZ aus der Hand gefallen. Oder sie haben sich an ihrem Morgentee verschluckt. Auf der Hauptseiten waren nämlich nur Nullen und Einsen zu sehen.
Doch es war kein Produktionsfehler, sondern pure Absicht, also kein bug, sondern ein feature, wie auf Seite 2 zu erfahren war:
Spätestens ab Seite 3 konnte der traditionsbewusste Leser aufatmen. Er muss noch doch nicht das Lesen von digitalem Binärcode lernen:
Die Paywall („ein Bezahlsystem“) kommt dann übrigens im Herbst 2012, wie in diesem Video zu erfahren ist, in dem Chefredaktor Markus Spillmann die Strategie der NZZ erklärt:
An das Publikum wendet sich auch der Artikel „Eine Marke, ein Leistungsversprechen, ein Preis“. Spillmann erklärt darin das geplante „Bezahlsystem“ nochmals etwas genauer:
Kundinnen und Kunden werden bis zum Spätsommer aufgefordert, sich freiwillig bei unserem Online-Leserservice zu registrieren, damit ihnen die entsprechenden digitalen Zugänge freigeschaltet werden können. Dieser Vorgang dauert nur wenige Minuten.
Kundinnen und Kunden, die nicht bereits Abonnenten eines Produkts der NZZ sind, trotzdem aber regelmässig unsere neugestaltete Webseite besuchen und dort Inhalte in NZZ-Qualität konsumieren wollen, werden im Laufe dieses Jahres nach einer bestimmten Anzahl freier Zugänge zur Registration und danach zur Zahlung aufgefordert. Auch dieser Vorgang wird so kundenfreundlich wie möglich ausgestaltet sein. Die Preisstruktur ist einfach und transparent. Zudem werden bestimmte Artikel weiterhin kostenlos zugänglich bleiben.