20 Minuten: Wo schnell gehobelt wird

Die grösste Tageszeitung der Schweiz zeigt Grösse. Im Kampf gegen den plagenden Fehlerteufel führt 20 Minuten ab nächsten Monat ein Korrektorat für den Online-Auftritt der Zeitung ein.

20 Minuten hat viele Fans. Hunderttausende lesen täglich in einer Drittel Stunde die Kurz- und Kürzestmeldungen. Nicht alle merken, dass die Zeitung ebenso schnell gemacht wie gelesen wird. Da können auch mal Fehler passieren. Nur wenige Pedanten wie die legendären Watch-Blogger „Der unmündige Leser“ und sein „Hund Basil“, die im ihrem Pendlerblog die Missgeschicke genussvoll auflisteten, stören sich daran. Schliesslich liegt das Blatt gratis auf, was will man da erwarten.

Der Pendlerblog war einmal. Doch kürzlich hat sich ein neuer Anonymus daran gemacht, die Fehler zu benennen. In 20 Tagen schaffte er es auf 100, die er der Online-Version des Pendlerblattes entnommen hat, und es waren wirklich schöne darunter. Nun wollte Mr. „20min“ einen neuen Anlauf nehmen und in weiteren 20 Tagen 200 Verschreibser finden. Daraus wird nichts, denn die Online-Redaktion hat eingelenkt. 20 Minuten schreibt an „20min“ ganz offen: „Wo gehobelt wird, fallen Spähne. Und wo schnell gehobelt wird, fallen noch mehr Spähne. Aber wir haben das Problem erkannt und werden per 1. August ein Korrektorat einsetzen. Damit sollte sich die Fehlerquote massiv reduzieren. “ Noch mehr Spähne? „20min“ schlägt vor, doch auch gleich ein E-Mail-Korrektorat einzurichten, damit aus „Spähnen“ wieder Späne werden. Den wo gehobelt wird, da tun sich Fehler-Fallen auf. (pv.ch)