Ausgeraubte Journalisten in Südafrika

Die Fussball-WM in Südafrika ist toll gestartet. Doch die Kriminalität ist ein Problem, auch für Journalisten.

Matthias Hüppi
Unter den Opfern: Moderator Matthias Hüppi (Bild: sf.tv)

Wenn man den Artikeln hätte glauben wollen, die vor der WM in Südafrika erschienen sind, dann hätte gar kein Spiel stattfinden können, da die Stadien nicht rechtzeitig fertig gebaut worden wären. Die Vorbehalte waren gross, wie der Afrika-Korrespondent Johannes Dieterich von der österreichischen Zeitschrift „profil“ zusammenfasst:

Die Südafrikaner würden es niemals schaffen, Zigtausende von Zuschauern zügig von Flughäfen und Hotels in die Stadien zu schaffen. Als auch dieser Einwand angesichts neu errichteter Flughäfen, Schnellbahnstrecken und städtischer Busverkehrssysteme nicht länger aufrechtzuerhalten war, griff man zum Evergreen unter den Vorbehalten gegen Afrika – der Gewalt: WM-Besucher müssten damit rechnen, von machetenschwingenden Farbigen zerstückelt zu werden, schrieb der Reporter eines britischen Boulevardblatts. Ein deutsches Sicherheitsunternehmen empfahl seiner Nationalmannschaft, ihr Hotel nur mit kugelsicheren Westen zu verlassen.

Um die Kriminalität in Südafrika kommt aber niemand rum, auch die Journalisten nicht. Drei chinesischen Reportern wurden Bargeld, Laptops und Handys abgenommen, nachdem man sie mit Pistolen bedroht hatte. Portugiesische und spanische Journalisten mussten einen bewaffneten Raubüberfall über sich ergehen lassen. Steffen Dobbert von „Zeit Online“ musste an einer Tankstelle „Laptop, Fotoausrüstung und persönliche Wertgegenstände“ aushändigen und ein anderer deutscher Journalist wurde, als er Diebe verfolgen wollte, gleich nochmals ausgeraubt.

Auch Schweizer Journalisten sind unter den Opfern: SF-Reporter Matthias Hüppi wurden Kleider entwendet und Journalisten von Tele Züri, der Basler Zeitung und des Tages-Anzeigers vermissen mindestens ein Notebook und ein Kameraobjektiv.

Blick.ch-Reporter Dominik Steinmann sagte dazu: „Natürlich fühle ich mit meinen Kollegen mit, aber es hat ja keine Toten gegeben.“