Ausgezeichnete Post vom Vorgesetzten

Die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) erhält vom Verein Qualität im Journalismus den diesjährigen Medien-Award für Qualitätsinitiativen. Ausgezeichnet wurde die SDA für ihr mehrstufiges Dienstkritik-System. Einen weiteren Preis erhielt das Bieler Tagblatt für besondere Leistungen im Bereich der Lokal- und Gemeindeberichterstattung.

Die mehrstufige Dienstkritik der Schweizerischen Depeschenagentur, welche die Arbeit der ausgesprochen dezentral organisierten Redaktion in drei Sprachregionen begleitet, beeindruckte die hochkarätige Jury des Vereins Qualität im Journalismus (Quajou). Selbstkritik und Kritik an der Arbeit seiner Schäflein übt der Chefredaktor persönlich, er meldet sich viermal jährlich mit einem Newsletter zu Wort. Gleiches tut der stellvertretende Chefredaktor, aber in monatlichen Abständen. Die Ressortleiter wiederum sind wöchentlich an der Reihe. Und nicht zuletzt kommen auch die Abnehmer zu Wort: Einmal im Quartal darf ein Kunden seinen Senf zum konstanten Nachrichtenfluss der SDA abgeben. Schliesslich dürfen alle Mitarbeitenden in einem Blog ihren Dampf ablassen.

Die gegen 170 redaktionell tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SDA verfassen in den drei Landessprachen rund 180 000 Meldungen pro Jahr. Zu den Abnehmern zählen die meisten Schweizer Medien sowie weitere Kunden im Ausland, in der Wirtschaft und der öffentlichen Hand. Die grössten Büros hat die SDA in Bern und Zürich.

Der Verein Qualität im Journalismus zeichnet mit dem Medien-Award seit 2001 jedes zweite Jahr redaktionelle Initiativen zur Qualitätssicherung aus. Der Preis wurde heuer zum vierten Mal verliehen, dieses Mal im Rahmen der Herzberg-Tagung, die in Basel stattfand. Zur Jury gehören Sylvia Egli von Matt (Direktorin der Maz in Luzern), Marco Färber (früherer Chefredaktor von Radio DRS und heute freier Publizist, Winterthur), Karl Lüönd (Publizist und Autor, Zürich), Karin Müller (Moderatorin Radio DRS, Zürich), Stephan Russ-Mohl, Professor für journalistische Praxis und Redaktionsmanagement, Università della Svizzera italiana, Lugano) und Michael Walther (freischaffender Journalist, Flawil). (pv.ch)