Der Velodieb in der GPS-Falle

Die „Sonntagszeitung“ stellt ein Velo in der Stadt ab, wartet, bis es gestohlen wird und verfolgt es dann via GPS. Ein Wink an die Polizei, die es genau so machen könnte.

Velojagd

Lange dauert es nicht, bis ein Velo entwendet wird. Vor allem dann nicht, wenn es ohne Schloss an einen belebten Ort hingestellt wird. „Es dauerte jeweils nur Stunden, allenfalls eine Nacht, bis die Velos geklaut wurden“, schreibt die „Sonntagszeitung“ im zweiseitigen Resümee eines Experiments, das in den Städten Zürich, Bern und Genf ausgeführt wurde. Gefunden wurden die Räder wieder mit Hilfe von daran montierten GPS-Trackern der Firma PSP (erhältlich auf fahrrad-diebstahl.com, nicht wie in der SoZ abgedruckt auf fahrrad-diebstahl.de)

Die Story ist schnell erzählt: Sogar in der Schweiz werden Velos geklaut, die ungesichert herumstehen. Doch über die 40 000 Velodiebstähle jedes Jahr darf man schon nachdenken. Und über die lächerlich tiefe Aufklärungsquote von 1,3 Prozent auch. Als Vorbild empfiehlt Autor Dominik Balmer die niederländische Polizei:

Die Polizei in Holland stand vor dem gleichen Problem – doch sie hat das Steuer herumgerissen: Die Beamten rüsten dort seit dem Jahr 2008 Fahrräder mit GPS-Sendern aus, um die Spur der Diebe zu verfolgen. Mit der neuen Praxis sanken die Diebstähle bis 2011 um fast die Hälfte.

Nach der Doppelseite mit der Velojagd-Story folgt übrigens auf Seite 8 der „Sonntagszeitung“ ein ganzseitiges Inserat der „Zurich Versicherung“. Es zeigt ein Foto eines Rennrads, gesichert mit sechs Schlössern. Untertitel: „Zurich Versicherung. Für alle, die wirklich lieben.“

Velojagd.ch
„Die Velojagd“ (sonntagszeitung.ch)
„Mit dem GPS-Tracker in Zürich, Bern und Genf auf Velodiebe-Jagd“ (blog.tagesanzeiger.ch/datenblog)