Ein bisschen Leserherrschaft

Das „Zeit-Magazin“ versucht sich in Demokratie. Auf einer Online-Plattform dürfen Leser Vorschläge einbringen und darüber abstimmen. Wer oben aufschwingt, wird von der Redaktion eingeladen.

Zeit Magazin

Demokratie ist derzeit hip, und wird immer hipper. Gerade deutsche Politiker überbieten sich darin, (direkte) Demokratie als absolut wünschenswert, zukunftsweisend, sozusagen unentbehrlich darzustellen – natürlich ohne je konkret und freiwillig Macht abzugeben.

Auch Journalisten geben nur ungern Macht ab. Die Redaktion des „Zeit Magazins“ will nun aber seine Leser ernsthaft einbinden – für die Ausgabe vom 21. Juni 2012. Auf zeitmagazin.adhocracy.de werden darum Themenvorschläge gesammelt, über die dann auch gleich abgestimmt wird, noch bis zum 30. April.

Das Stimmverhältnis wird laufend neben jedem Vorschlag angezeigt (es gibt keine weitere Abstimmung zum Schluss). Je populärer ein Vorschlag, desto höher rutscht er in der Liste. Sie können die Vorschläge auch kommentieren. Wir aus der Redaktion tun das ebenfalls ab und zu.

Die journalistische Umsetzung der am höchsten bewerteten Vorschläge besprechen wir am 7. Mai in einer Redaktionskonferenz in Berlin, die live im Netz verfolgt werden kann. Um auszuschließen, dass gewerbliche Interessen oder Lobbygruppen dieses Experiment ausnutzen, behält sich die Redaktion die letzte Entscheidung über die Themenauswahl vor. Zu der Konferenz laden wir die Teilnehmerin oder den Teilnehmer ein, deren Vorschläge und Kommentare die höchsten Bewertungen erzielt haben – als Vertreter all derer, die sich hier für ihre Themen engagieren.

Die bisherige Beiteilung ist gar nicht schlecht, aktuell sind schon über 400 Vorschläge eingegangen. Derzeit am meisten Unterstützung hat der Vorschlag „Omnivore – Prima Klima?“, gefolgt von den Vorschlägen „Was ist eine Berufsbildende Schule?“ und „ACTA, Urheberrecht & Creative Commons: Wie finanziert sich heute Kreativität?“.

Auch beteiligen? Hier anmelden!