Journalist des Jahres ist – Johann Oberauer

Der umtrIebige Österreicher Johann Oberauer ist als Verleger von Branchen-Magazinen für die Medienwelt äusserst erfolgreich. Auch in der Schweiz hat er ein Journalisten-Heft etabliert, das sich ganz der Nabelschau des Berufsstandes widmet.

Die professionell aufgemachten Magazine heissen „Redaktion“ und „Medium Magazin“, für die Fachgattungen gibt es inzwischen eine ganze Armada von Publikationen, angefangen beim „Wirtschaftsjournalist“ und den  „Wissenschaftsjournalist“, über den „Umweltjournalist“ und den „Medizinjournalist“, bis hin zum „Autojournalist“ und den unvermeidlichen „Agrarjournalist“ hat er allerlei im Angebot. Die dazu gehörende, Sektions-übergreifende Website heisst „newsroom“.

Weil sich innerhalb der Genres noch nicht die länderspezifischen Befindlichkeiten widerspiegeln gibt es denn auch den „Österreichischen Journalist“ und seit einiger Zeit auch, grüezi, den „Schweizer Journalist“. Chefredaktor ist Markus Wiegand, dem Oberauer einen Beirat aus bekannten Figuren zur Seite gestellt hat. Das im St. Gallischen Wil verlegte, bunte Blatt erscheint zweimonatlich in einer Auflage von 10’000 Exemplaren und wird laut Mediadaten zu 60% von den im Titel geehrten Medienmenschen selbst konsumiert. Zur weiteren Zielgruppe gehören „Entscheidungsträger in Verlagen, Marketing, Werbung, Meinungsbildner in Politik und Wirtschaft, Mitarbeiter in Pressestellen und PR-Agenturen.“

Um das Interesse an seinem Magazin anzufachen veranstaltet Johann Oberauer aus Salzburg jährlich einen Wettbewerb zum „Schweizer Journalist des Jahres“, die in diesem Jahr wegen Kritik an der undurchsichtigen Kür erstmals in Form einer „Publikumswahl“ durchgeführt wurde. Den Oberauer-Oscar 2007, der jeweils an einer von zugewandten Unternehmen gesponserten Feier begossen wird, aber keine sonstigen Zuwendungen enthält, bekommt der „Tages-Anzeiger»-Redaktor und Kolumnist Constantin Seibt. Im Vorjahr hatte ihn Roger Köppel erhalten, für eine eher fragwürdige Leistung. Er war in der Zeit, die es zu beiurteilen galt, noch gar nicht schreibend in der Schweiz tätig.

Wie Oberauers CH-Fachblatt zur diesjährigen Verleihung mitteilt, hat sich Constantin Seibt, „wie noch kein Journalist zuvor den Respekt der Branche erarbeitet“. Von einer aus „44 hochrangigen Mitgliedern“ bestehenden Jury wurde weiter der Chefredaktor des Jahres erkoren (Patrik Müller vom neuen „Sonntag“) erkoren.

Dass Oberauer mit seinen Goldpokalen nun auch die in die Fachbereiche expandieren will, bewies er kürzlich an der Jahresversammlung des Clubs Zürcher Wirtschaftsjournallisten, wo eine nicht enden wollende Grundsatzrede zum Wesen des Pressesprechers den Unmut der Anwesenden hervorrief. Agrarjournalisten, seid gewarnt. (pv.ch) www.oberauer.com