NZZ am Sonntag contra Familieninitiative

Die Familieninitiative der SVP wird von der NZZ am Sonntag mit drei Texten in einer Ausgabe abgelehnt, eine Pro-Argumentation gibt es keine. Ist das nicht etwas einseitig?

Familieninitiative

Wer die „NZZ am Sonntag“ vom 3. November 2013 liest, könnte auf die Idee kommen, die SVP-Familieninitiative, über die am 24. November 2013 abgestimmt wird, abzulehnen. Denn in nicht weniger als drei Texten wird eine Ablehnung der Vorlage empfohlen.

In einem Interview mit der Zürcher Finanzdirektorin Ursula Gut auf Seite 10:

„Die Stimmbürger müssen sich sehr klar bewusst sein, dass ein Ja unerwünschte Folgen haben könnte.“

In einem Meinungstext von Nicole Althaus auf Seite 22:

Die Familieninitiative der SVP verführt genau wie die kleinen Törtchen: mit einem verdammt simplen Rezept, das sich unter üppigem Zuckerguss versteckt.

Und in einem Hintergrundtext von Monika Bütler auf Seite 28:

Die SVP-Familieninitiative schafft neue Ungerechtigkeit. Die faire Lösung wäre simpel: Der Abzug für die Fremdbetreuung von Kindern wird nur gewährt, wenn beide Eltern arbeiten.

Mir leuchten diese Texte durchaus ein und habe bereits mein „Nein“ dazu per Briefwahl abgeschickt. Aber müsste in einer Zeitung nicht auch die Pro-Position vorkommen? So dass man sich ein Bild machen kann, welche Argumente die Befürworter selbst ins Feld führen? Wenn drei Contra-Argumentationen auf Null Pro-Argumentationen treffen, muss sich niemand wundern, wenn sich die SVP von den Medien ungerecht behandelt fühlt.

Die Autorinnen sind dafür nicht verantwortlich, aber die Zeitung: