Es war ein kurzes Rauschen im Zürcher Pressewald. Dann gingen alle wieder ihren Geschäften nach, schauten in den Himmel und suchten nach der Asche, die von dort hinuterregnen soll. Ist es vielleicht Manna? Die Pressesschau zum Zürcher Pressegeschacher.
Tamedia-Präsident Pietro Supino beschwichtigt, Befürchtungen aller Art seien haltlos: «Der Abbau soll für die Leser nicht spürbar sein».
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Der-Abbau-soll-fuer-die-Leser-nicht-spuerbar-sein/story/22814629
Die in dieser Sache eher wortkarge NZZ schiebt ebenfalls den Verleger der Konkurrenz vor: „Tamedia-Präsident Pietro Supino erkennt im Zeitungstausch einen «gemeinsamen Beitrag zur Stärkung der Presselandschaft».“ Aha.
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/medien/
neue_aufteilung_im_blaetterwald_1.5457222.html
Das Tagblatt aus St. Gallen, einer der Gewinner des Deals, schreibt die „Chronik eines grossen Tauschhandels„. http://www.tagblatt.ch/aktuell/ostschweiz/ostschweiz/
Chronik-eines-grossen-Tauschhandels;art639,1527781
Der halbe Tagi-Chef Markus Eisenhut, der in Bern ein ähnliches Modell schon einmal realisiert hat, findet den Deal super: „Ein Gewinn für Zürich„, lautet der Titel seines Kommentars.
http://www.bernerzeitung.ch/meinungen/dossier/kolumnen–kommentare/Ein-Gewinn-fuer-Zuerich/story/25388403
Erst im letzten Satz seines Berichtes sagt der Zürcher Unterländer, worum es hier geht: „Die Neuorganisation der Verlage wird auch zum Abbau von Arbeitsplätzen führen.“
http://www.zuonline.ch/storys/storys.cfm?vID=15304
Matrkus Knöpfli analysiert auf persoenlich.com die DNA des Zürcher Pressedeals, für die das „Berner Modell“ Pate stand: „Der Zeitungstausch mit der NZZ bietet dem Tagi neue Perspektiven – mit vielen Fragezeichen.“
http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=87915
Ein Herz für einen umhergeschupften Verleger hat der Kleinreport: „Was für den Chefredaktor und Verleger der «Thurgauer Zeitung», Peter Hartmeier, eine bittere Pille sein dürfte, freut den Chefredaktor des «St.Galler Tagblattes» Philipp Landmark um so mehr.“ Hartmeier muss nun seines Amtes nach den Vorgaben aus dem Osten walten.
http://www.kleinreport.ch/meld.phtml?id=55795
„Win-win-win – und Stellenabbau“ – so fasst Klatetxt das Geschacher zusammen und sagt, wo überall die Beschäftigten um ihre Stelle fürchten müssen.
http://www.klartext.ch/?p=9747
Klasse findet Ugugu den „Projektnamen Panini„, den die Sammler aus der Werdstrasse gewählt haben, als sie neue Titel posten gingen.
http://blogdessennamenmansichnichtmerkenkann.wordpress.com/
2010/04/16/projektname-panini/
An dieser Stelle verweisen wir gerne noch einmal auf unseren eigenen Eintrag: „Ende Gut, alles gut. Der Schacher wird in die Mediengeschichte eingehen: Familie Gut verkauft und schafft so ein Quasi-Monopol auf dem Land.
http://www.presseverein.ch/2010/04/ende-gut-alles-gut/